Detailergebnis zu DOK-Nr. 66345
Verwaltung eines intelligenten Fahrrad-Verleihsystems, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt - Fallbeispiel Universitätsgemeinschaft Sevilla (Orig. engl.: Managing a smart bicycle system when demand outstrips supply: the case of the university community in Seville)
Autoren |
J.I. Castillo-Manzano A. Sánchez-Braza |
---|---|
Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.5 Radverkehr, Radwege |
Transportation 40 (2013) Nr. 2, S. 459-477, 6 T, zahlr. Q
Der Beitrag analysiert das erfolgreiche öffentliche Fahrrad-Verleihsystem in der Stadt Sevilla. Innerhalb von 30 Monaten konnten 6,6 % der Fahrten vom motorisierten Verkehr auf das Fahrrad verlagert werden. Die zufriedensten Nutzer sind: Freizeitnutzer, Besucher der Stadt, umweltbewusste Menschen und Personen ohne Alternative in der Verkehrsmittelwahl. Die Qualität der Fahrräder, die einfache Anmietung und die unbürokratische Anmeldung werden als besondere Vorteile genannt. Ganz allgemein ist die Zufriedenheit mit dem System sehr hoch. Über die drei Wellen der Befragung nahm jedoch die Zufriedenheit ab, weil es aufgrund des großen Erfolgs zu Systemüberlastungen kam. Diese Erfahrung ist eine der Hauptlehren: Ein zu schneller, zu großer Erfolg kann Probleme erzeugen. Es ist jedoch kaum möglich, zur Kapazitätserweiterung die Anzahl der Ausleihstellen zu erhöhen. Die UNESCO hat die Altstadt 1987 als Welterbestätte klassifiziert und die Stationen würden die Ästhetik zu stark beeinträchtigen. Flexible Tarife sollen nun dazu beitragen, die Nachfragespitze zu brechen und in weniger frequentierte Zeiten zu verschieben. Mit den zusätzlichen Einnahmen sollen verstärkt Räder von weniger nachgefragten zu überlasteten Stationen umgesetzt werden, sodass die bestehenden Kapazitäten des Systems besser ausgeschöpft werden können.