Detailergebnis zu DOK-Nr. 66406
Die Elektromobilität kommt nur schleppend in Gang
Autoren |
R. Leeb |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Straße und Verkehr 99 (2013) Nr. 6, S. 26-31, 4 B
Mit Vollgas ins Elektro-Zeitalter? Das war einmal. Die elektrische Revolution des Fahrens wird noch lange auf sich warten lassen. Diesen Schluss muss man ziehen, wenn man rund um den Globus einen Blick auf die Absatzzahlen der Elektromobile wirft. Bremser sind einerseits die hohen Preise der Fahrzeuge, aber auch die ungelösten Probleme der ungenügenden Reichweite und den zu wenigen Ladestationen. Ein Gipfeltreffen in Berlin sollte die Elektromobilität nun in Schwung bringen. Viel eher war es aber ein Schauplatz industriepolitischer Trostlosigkeit. Trotzdem bestätigte die deutsche Bundesregierung ihr Ziel, bis 2020 eine Million Elektroautos in Verkehr zu setzen. Derzeit rollen gerade mal gut 7 000 über deutsche Straßen, in der Schweiz sind es rund 1 300. Elektroautos gelten heute als Speerspitze der alternativen Antriebe, dabei war es genau umgekehrt: zuerst kamen die Stromer, dann kam der Verbrenner. Zahlen aus dem Jahr 1900 machen deutlich, dass die Entscheidung selbst 14 Jahre nach dem ersten Patent-Motorwagen keineswegs gefallen war. Damals fuhren 40 % aller Automobile mit Dampf, 38 % mit Elektroantrieb und nur 22 % mit Benzin. Heute sieht es anders aus - die Stromer müssen sich mühsam aus ihrer winzigen Nische herauskämpfen.