Detailergebnis zu DOK-Nr. 66527
Über Verbindungen und Scharniere: Drei Kommunen kooperieren in Nordhessen im Programm Aktive Kerne
Autoren |
U. Höger |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
PLANERIN (2013) Nr. 3, S. 32-34, 5 B
Der Förderschwerpunkt "Wirtschaftsregion Mittleres Edertal" (wme) des Programms Aktive Kerne liegt in Nordhessen. Grundlage ist die Kooperation dreier benachbarter Kommunen, die zunächst ein gemeinsames Industriegebiet am Autobahnanschluss entwickelt haben: in Form einer Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG). Die KAG ist die unverbindlichste und umständlichste aller Kooperationsformen und erfordert formal die Zustimmung aller Gemeindeparlamente zu allen Beschlüssen. Dies bändigt jedoch gleichzeitig die Ängste der Mandatsträger, Befugnisse abgeben zu müssen, und ist daher für klar definierte Vorhaben durchaus geeignet, wie hier bei der Begrenzung auf das Industriegebiet und die Städtebauförderung. Die drei Gemeinden haben im wirtschaftlichen Bereich eine funktionale Arbeitsteilung vereinbart: Die größte Kommune, die Stadt Bad Wildungen (etwa 17 400 Einwohner mit Ortsteilen), ist ein historisches Kurbad. Die Stadt Fritzlar (14 200 Einwohner) hat einen attraktiven, mittelalterlich geprägten Stadtkern mit beeindruckendem Dom und ist überwiegend auf Tagestourismus ausgerichtet, der parallel auch den Bundeswehrbetrieb und Gewerbenutzungen erlaubt. Die Gemeinde Edertal (6 500 Einwohner) lebt wesentlich von den Langzeittouristen des Edersees und des angrenzenden Nationalparks, die dort aktive Erholung durch Segeln, Radfahren und Wandern in der Natur finden.