Detailergebnis zu DOK-Nr. 66976
Neue Wege in der Unfallprävention: Elektronische Wildwarnanlage an der B 202
Autoren |
M. Paraknewitz S. Rublack |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
bi BauMagazin (2013) Nr. 10+11, S. 56-58, 5 B
Wildunfälle gefährden den Straßenverkehr und verursachen neben Sach- und Personenschäden auch großen volkswirtschaftlichen Schaden. Schleswig-Holstein hat die erste elektronische Wildwarnanlage in Betrieb genommen. Sie lässt die Tiere ungehindert passieren, erfasst aber sämtliche Bewegungen mit Sensoren und warnt die Autofahrer. Statistisch kommt es alle 130 Sekunden in Deutschland zu einem Wildunfall. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) ermittelte im Jahr 2010 rund 243 000 Wildunfälle mit einem Schadensaufwand von 520 Millionen Euro, 20 Menschen kamen bei Wildunfällen ums Leben. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit, Lösungen zu entwickeln, die den volkwirtschaftlichen Schaden sowie auch die Sach- und Personenschäden reduzieren. Mit dem Aufstellen von Wildschutzzäunen, dem Anbringen von optischen Warnreflektoren und abschreckenden Duftstoffen versuchte man bisher üblicherweise, Unfälle zu verhindern und setzte damit überwiegend auf Barrieren für Wildtiere. Besonders Wildschutzzäune haben aber deutliche Auswirkungen auf die Wander- und Wechselbeziehungen auf die die Straße querenden Wildtiere und schaffen oft neue Konflikte an den Zaunenden. Fundierte und ganzheitliche Untersuchungen über die Wirkung und die Erfolgskontrolle von Wildunfallpräventionsmaßnahmen fehlen in Deutschland bisher häufig.