Detailergebnis zu DOK-Nr. 67385
Nutzen/Kosten-Analyse des obligatorischen Einsatzes von Unfalldatenspeichern, Methodik und Ergebnisse
Autoren |
E. Petersen J. Ahlgrimm |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 60 (2014) Nr. 2, S. 101-107, 7 T, 14 Q
Europäische Kommission und Parlament erwägen eine europaweite obligatorische Einführung von Unfalldatenspeichern beziehungsweise Event Data Recordern (EDR) für Straßenfahrzeuge. Dieser Beitrag beschreibt Methodik und Ergebnisse einer Nutzen/Kosten-Bewertung für potenzielle Maßnahmen. Über bekannte Studien hinausgehend werden hier EDR-Einsätze nach Fahrzeugarten differenziert betrachtet. Dazu werden neben den EDR-Ausrüstungskosten und dem Unfall-Reduktionspotenzial auch Kosten für die notwendige Infrastruktur sowie Nutzeneffekte durch die Verwendung der EDR-Daten bei Sachverständigen-Gutachten und weiteren Prozessen berücksichtigt. Trotz "konservativer" Parameteransätze und im Betrachtungszeitraum "halbierter" Unfallkosten führt eine obligatorische Ausstattung aller Kfz in Deutschland demnach zu sehr erheblichen volkswirtschaftlichen Netto-Einsparungen von mehr als zwei Milliarden Euro in der Hochlaufphase und 350 Millionen Euro im ersten "Voll-Jahr": Das entsprechende Nutzen/Kosten-Verhältnis ist im "Voll-Jahr" für alle Kfz höher als fünf, dabei für jede einzelne Fahrzeugart höher als vier. Sowohl für Omnibusse als auch schwere Güterkraftfahrzeuge ist das Nutzen/Kosten-Verhältnis mehrfach höher als für leichte Lkw, Pkw und Krafträder.