Detailergebnis zu DOK-Nr. 67417
Attestbeton - ein alternatives Betonkonzept
Autoren |
M. Lichtmann G. van der Wegen |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Beton 64 (2014) Nr. 3, S. 74-81, 3 B, 6 T, 20 Q
Nach den derzeitig gültigen Normen DIN EN 206-1/DIN 1045-2 dürfen Zusatzstoffe des Typs II mit einem Anrechenbarkeitswert k angerechnet werden. Dieses k-Wert-Konzept ermöglicht als deskriptive Regelung - das heißt, ohne weitere Prüfungen neben dem Konformitätsnachweis des Betons - die Anrechnung eines festgelegten Zusatzstoffgehalts auf den (äquivalenten) Wasserzementwert beziehungsweise den Mindestzementgehalt. In der kommenden Fassung der Betonnorm wird daneben auch die Verwendung eines Zusatzstoffs nach dem Prinzip "Beton mit gleicher Leistungsfähigkeit" (ECPC = equivalent concrete performance concept) ermöglicht. In den Niederlanden wird dieses Konzept als "Attestbeton" bereits seit Beginn der 1990er Jahre erfolgreich angewendet. Das Prinzip dieses Konzepts erlaubt unter definierten Bedingungen Abweichungen von den Anforderungen an den Mindestzementgehalt und an den höchstzulässigen Wasserzementwert. Es muss eine festgelegte Kombination eines oder mehrerer definierter Zusatzstoffe und eines oder mehrerer definierter Zemente nach DIN EN 197-1 verwendet werden. Das Konzept "Attestbeton" gilt für alle Betonzusatzstoffe, die als Hauptbestandteil eines Zements nach DIN EN 197-1 verwendet werden dürfen. Über die in den Niederlanden gemachten Erfahrungen mit "Attestbeton" wird in dem Beitrag berichtet.