Detailergebnis zu DOK-Nr. 67516
Kaltrecycling von Ausbauasphalt mit bituminösen Bindemitteln (Forschungsauftrag VSS 2002/401)
Autoren |
M. Kronig D. Niederberger A. Tobler |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2014, 140 S., 51 B, 27 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1450)
Das Kaltrecycling von Ausbauasphalt mit bituminösen Bindemitteln bietet verschiedene Vorteile: zum einen trägt der Einsatz von Ausbauasphalt dazu bei, die bestehenden Überschüsse abzubauen, zum anderen stellt die Kaltaufbereitung mit geringem Energiebedarf und tiefen Luftemissionen eine ökologisch sinnvolle Anwendung dar. Aus diesen Gründen kam das Kaltrecycling von Ausbauasphalt in der Schweiz in den letzten zehn Jahren vermehrt in Form von Kaltmischfundationsschichten zur Anwendung. Eine dem neuesten Stand der Technik angepasste Norm jedoch fehlt. Ziel der Forschungsarbeit ist es, Problemlösungen zu den aktuellen Fragestellungen im Bereich der Materialtechnologie, der Labortechnik und der Anwendung in der Praxis aufzuzeigen. Schwerpunkte bilden dabei die Prüfkörperherstellung, die Festigkeitsprüfung sowie das Aufzeigen von geeigneten Kontrollmöglichkeiten am Mischgut und an der eingebauten Schicht. Dabei werden sowohl emulsionsgebundene Mischungen wie auch Mischungen mit Schaumbitumen betrachtet. Die Erkenntnisse aus der Forschungsarbeit sollen als Grundlage für die Normenrevision dienen. Zusammenfassend resultieren folgende Aussagen und Folgerungen: Bei der Prüfkörperherstellung kommt die statische Verdichtung der Praxis näher als die Prüfkörperherstellung mit Schlagverdichtung. Aus dieser Sicht kann die bisher angewandte Duriez-Verdichtung beibehalten werden. Um näher an die Praxisverdichtung zu gelangen, wird allerdings empfohlen, die Verdichtungskraft auf 80 kN zu reduzieren. Zur Bestimmung der Festigkeitskennwerte eignen sich sowohl Zylinderdruckfestigkeit wie auch die Spaltzugfestigkeit. Zur besseren Erfassung der Festigkeitsentwicklung liefert neben der 7-Tage-Festigkeit auch die Bestimmung der 28-Tage-Festigkeit aussagekräftige Resultate. Die Methode zur Bestimmung der Wasserempfindlichkeit aus dem Verhältnis der Zylinderdruckfestigkeit vor und nach 7-Tage-Wasserlagerung zeigt eine gute Selektivität. Die Prüftemperatur hat einen maßgebenden Einfluss auf die Festigkeitskennwerte. Aus diesem Grund muss neben der Lagerungstemperatur auch die Prüftemperatur festgelegt werden. Bei der Untersuchung der rezepturbedingten Einflüsse konnte festgestellt werden, dass eine Erhöhung des Bitumengehalts eine Reduktion der Wasserempfindlichkeit und eine Reduktion der Festigkeit bewirkt. Die Zugabe von Brechsand bewirkt eine Verbesserung der Festigkeit. Dies allerdings in einem unerwartet geringen Ausmaß.