Detailergebnis zu DOK-Nr. 67519
Erprobung neuer, innovativer Betonbauweisen und Oberflächentexturen beim Bau der Erschließungsstraße in Geseke - Messtechnische Begleitung
Autoren |
R. Breitenbücher S. Kunz |
---|---|
Sachgebiete |
10.1 Inland 11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer 12.2 Betonstraßen |
Straße und Autobahn 65 (2014) Nr. 3, S. 181-189, 12 B, 2 T, 9 Q
Aufgrund des prognostizierten Zuwachses des Schwerverkehrs in den kommenden Jahren nimmt die Beanspruchung von Betonfahrbahndecken stetig zu. Um auch bei diesen erhöhten Belastungen eine entsprechend lange Dauerhaftigkeit der Fahrbahndecken sicherstellen zu können, sind sowohl konstruktive als auch baustofftechnische Modifikationen notwendig. Hierzu werden bereits seit einigen Jahren entsprechend modifizierte Betonbauweisen erprobt. Insbesondere mit der in Längsrichtung Durchgehend Bewehrten Betonfahrbahndecke (DBB), die in anderen Ländern (zum Beispiel Belgien) zur Standardbauweise zählt und sich auch beim Bau von Festen Fahrbahnen für Hochgeschwindigkeitsstrecken der Deutschen Bahn bewährt hat, wurden auch in Deutschland bereits verschiedene Teststrecken ausgeführt. Daneben kamen vereinzelt auch bereits faserbewehrte Betone für den Bau von Verkehrsflächen zum Einsatz. Die HeidelbergCement AG hat beim Pilotprojekt "Erschließungsstraße Geseke" verschiedene neue innovative Baustoffe und Bauweisen erprobt, die vom Lehrstuhl für Baustofftechnik der Ruhr-Universität Bochum in einem umfangreichen Langzeit-Messprogramm über fünf Jahre wissenschaftlich begleitet werden. Inhalt der wissenschaftlichen Begleitung ist, neben der Bereitstellung und dem Einbau entsprechender Messwertaufnehmer, die Durchführung von Ultraschalllaufzeitmessungen, die Aufzeichnung der eintretenden Rissbildung sowie die Auswertung der Daten der Messwertaufnehmer (Dehnung der Bewehrungsstähle sowie des Betons und Änderung der Temperatur). Die bisherigen Erkenntnisse, insbesondere zur Rissbildung, zeigen, dass die einschlägigen Kriterien für eine dauerhafte Durchgehend Bewehrte Fahrbahndecke erfüllt sind. Die Rissbildung verlief über die Strecke gleichmäßig. Die zur Erzielung eines optimalen Langzeitverhaltens erforderliche Rissbreite von 0,5 mm wurde in der Regel eingehalten. Abplatzungen, Ausbrüche oder sonstige Kantenschäden konnten nicht festgestellt werden.