Detailergebnis zu DOK-Nr. 67712
Sind Elektroautos wirklich umweltfreundlich?
Autoren |
D. Martin M. Treiber |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Internationales Verkehrswesen 66 (2014) Nr. 2, S. 91-93, 1 B, 1 T, 10 Q
Elektroautos gelten laut europäischem Gesetz als emissionsfrei. Lokal werden beim Betrieb tatsächlich keinerlei klimarelevante Treibhausgase emittiert. Entscheidend für die Klimaerwärmungsproblematik sind hingegen alle direkt und indirekt anfallenden Emissionen für Produktion, Betrieb und Entsorgung. Diese sogenannten globalen Emissionen werden mithilfe des Verfahrens "Economic Input-Output Life Cycle Assessment" für ein Elektroauto ermittelt und mit den Werten herkömmlicher Fahrzeuge verglichen. Als Untersuchungsobjekte dienen dabei drei Fahrzeugvarianten der sechsten Generation des VW Golf. Das "Regierungsprogramm Elektromobilität", das im Mai 2011 verabschiedet wurde und 2013 durch die Große Koalition bestätigt wurde, soll die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Deutschland sowohl Leitmarkt als auch -anbieter in Sachen Elektromobilität wird. Die Zielsetzung ist ein Bestand von einer Million rein elektrisch betriebener Kraftfahrzeuge 2020 beziehungsweise sechs Millionen im Jahre 2030. Die Beweggründe haben dabei vornehmlich ökologischen Charakter: Elektromobilität soll als Instrument zur Erreichung der Klimaschutzziele dienen. Um die Wirksamkeit dieser Zielsetzung im Hinblick auf die Emissionsreduzierung der Kraftfahrzeuge in Deutschland zu ermitteln, müssen alle innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette eines Elektroautos anfallenden Abgase berechnet werden. Das klassische Verfahren ist die Ökobilanz (Life Cycle Assessment), die alle direkt anfallenden Emissionen einschließlich linearer Vorketten umfasst. Volkswirtschaftliche Verflechtungen und Rückkopplungen sind darin allerdings nicht enthalten.