Detailergebnis zu DOK-Nr. 67982
Grundhafte Instandsetzung der Kochertalbrücke
Autoren |
V. Angelmaier |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Tagungsband 24. Dresdner Brückenbausymposium: 10. und 11. März 2014. Dresden: Technische Universität Dresden, Institut für Massivbau, 2014, S. 213-226, 21 B
Auf der A 6 zwischen Heilbronn und dem Kreuz Feuchtwangen rollen täglich bis zu 50 000 Fahrzeuge über die Kochertalbrücke. Damit ist das Verkehrsaufkommen größer (und die Lastkraftwagen schwerer), als die Planer beim Bau der Brücke 1979 berechnet hatten, zumal damals die heute stark frequentierten Ost-West-Routen deutlich weniger wichtig waren. Heute liegen die am Bauwerk wirkenden (Kraft-)Momente rund zehn Prozent über den damaligen Annahmen. Nachrechnungen haben nun zu einer Ertüchtigung der Kochertalbrücke geführt. Die Pfeiler der 185 m hohen Brücke werden noch als standfest angesehen, jedoch muss der Hohlkasten-Träger verstärkt werden. Dazu werden auf die Seitenwände des Hohlkastens 50 cm breite Betonscheiben aufgedoppelt. Zudem zieht man im unteren Bereich des Hohlkastens neue, zusätzliche Spannglieder ein. Die Übergangskonstruktion am Widerlager wird ausgetauscht und die Brückenentwässerung verbessert. Nach dieser Verstärkung wird die Brücke als tragfähig betrachtet. Die Tragfähigkeit und der aktuelle Bauzustand werden für die Bestimmung der Restnutzungsdauer gebraucht, die in einem komplexen Berechnungsverfahren ermittelt wird, bei dem auch die 1979 erbrachten Bemessungsergebnisse mit einfließen und somit zu einer "investigativen Ingenieurarbeit" führen. Die heute gültigen Normen werden den Altbrücken nicht gerecht, denn hier fließen vor allem auch die Materialkennwerte moderner Werkstoffe ein. Die 2011 vom Bund herausgegebene "Richtlinie für die Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand" kommt nun auch bei der Kochertalbrücke zum Zuge.