Detailergebnis zu DOK-Nr. 68025
New York City und das Fahrrad
Autoren |
A. Voss |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege |
Verkehrszeichen 29 (2013) Nr. 3, S. 12-27, zahlr. B, 7 Q
New York entdeckt das Fahrrad wieder, nachdem im 20. Jahrhundert beim Umbau zur autogerechten Stadt auch hier viele der zuvor existierenden Radwege verfielen oder unter den breiten Bürgersteigen verschwanden. Als in den 1960/70er-Jahren die Pendlerströme zunahmen und die Straßen- und ÖV-Infrastruktur aus finanziellen Gründen nicht mehr in Stand zu halten oder gar auszubauen war, kamen die Fahrradkuriere als schnelle Alternative in die Stadt; mit robusten, leichten Rädern nahezu ohne Ausstattung und mit einer Fahrweise, die auf Schnelligkeit zielt: ohne Absteigen, Ampel-Rot als Empfehlung (wie bei den Fußgängern in NY). Den Kurierfahrern folgten Radler, denen Kostenvorteile und Schnelligkeit im Straßenverkehr wichtig waren. Die Radfahrer gingen dazu über, in der Mitte eines Fahrstreifens zu fahren, und die Autofahrer wichen entsprechend auf die anderen aus - heute an Straßen ohne eigenen Radweg eine offiziell genehmigte Verhaltensleitlinie. Eine Lobby Pro Rad erwirkte immer mehr gute Lösungen für die Radfahrer. Mit solcherart veränderten Rahmenbedingungen für Radfahrer trau(t)en sich nach und nach immer mehr NYer auf das Rad. Steigende Kraftstoff- und besonders Parkkosten taten ein Übriges. Heute gehen Schätzungen davon aus, dass bereits rund 200 000 NYer täglich das Rad benutzten, unglaubliche 2 % der Bevölkerung.