Detailergebnis zu DOK-Nr. 68026
Erkennung von leisen Fahrzeugen durch blinde Fußgänger (Orig. engl.: Detection of quiet vehicles by blind pedestrians)
Autoren |
D.S. Kim R.W. Emerson K. Naghshineh J. Pliskow K. Myers |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Journal of Transportation Engineering 139 (2013) Nr. 1, S. 50-56, 3 B, 7 T, zahlr. Q
Für blinde Fußgänger sind die Geräusche von Fahrzeugen eine wichtige Informationsquelle, um sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen. Leise Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge stellen daher ein Risiko für blinde Verkehrsteilnehmer dar. Für das Jahr 2020 wird ein Anteil von 7,3 % dieser Fahrzeuge an den verkauften Kfz prognostiziert gegenüber 2,2 % in 2010. Gleichzeitig wächst in der alternden Gesellschaft die Zahl der Menschen mit Sehproblemen, häufig verbunden mit Schwerhörigkeit. Die Studie untersucht, inwieweit künstliche akustische Signale die Erkennung von sich nähernden Kfz erleichtern. Die Versuche fanden auf dem General Motors-Testgelände in Yuma (Arizona) statt, da hier eine sehr geringe Umgebungslautstärke gegeben ist. Teilnehmer waren blinde Personen im Alter von 26 bis 81 Jahren mit unterschiedlich stark ausgeprägten Hörproblemen und mit Erfahrungen beim Überqueren von Straßen und Kreuzungen. Aufgabe der Teilnehmer war es, einen Knopf zu drücken, sobald sie ein mit geringer Geschwindigkeit herannahendes, vorwärts- oder rückwärtsfahrendes Fahrzeug hörten. Dabei wurden verschiedene Fahrzeugarten und neun unterschiedliche akustische Signale eingesetzt. Es wurden jeweils die minimale Umgebungslautstärke gemessen sowie die Lautstärke der Fahrzeuge, wenn sie die Teilnehmer passierten. Bei der Auswertung der Messungen in verschiedenen akustischen Maßen wurden auch die Wetterbedingungen berücksichtigt. Mithilfe von Regressionsanalysen wurde gezeigt, dass drei der eingesetzten künstlichen Geräusche das Erkennen von sich nähernden Fahrzeugen erleichtern und so zur Verkehrssicherheit blinder Menschen beitragen können. Weitere Untersuchungen sollten komplexere städtische Verkehrssituationen und die Akzeptanz von künstlichen Geräuschen betrachten.