Detailergebnis zu DOK-Nr. 68086
Gefährden Wachse das Gebrauchsverhalten von Asphaltbefestigungen?
Autoren |
K.-W. Damm |
---|---|
Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer |
Straße und Autobahn 65 (2014) Nr. 8, S. 598-607, 12 B, 8 T, 26 Q
Für Asphalte werden unter anderem aus Gründen der besseren Verdichtbarkeit und/oder einer gewollten Temperaturabsenkung bei Herstellung und Verarbeitung bestimmte Wachse eingesetzt. In einer Forschungsarbeit der Forschungsvereinigung der Deutschen Asphaltindustrie und einer darauf basierenden Veröffentlichung 2012 wird überwiegend durch Laboruntersuchungen festgestellt, dass die mit Wachsen modifizierten Asphalte schneller altern und ermüden, ein ungünstigeres Kälteverhalten aufweisen und der Wachseinfluss auf die Verdichtbarkeit "marginal" sei. Durch Überprüfung der Untersuchungsergebnisse wird nachgewiesen, dass diese Aussagen zum Teil falsch sind und zum Beispiel hinsichtlich der Alterung das Gegenteil zutrifft. Die Ergebnisse der Untersuchungsstrecke BAB A 7 für viskositätsabsenkende Additive zeigt nach 8 Jahren Nutzungsdauer, dass die Schlussfolgerungen der oben genannten Forschungsarbeit nicht oder nur zum kleinen Teil zutreffen. Viskositätsmessungen an Bindemitteln sind wenig aussagekräftig, um Aussagen über den Beitrag des Bindemittels zum Verdichtungsverhalten zu machen. Es wird ein aus den USA stammender Hinweis auf einen Lubrifikanztest gemacht. Für die praktische Anwendung werden wichtige Hinweise für den Einsatz von Wachsen, bezüglich Wachsmenge und Grundbitumen gegeben. Insbesondere wird auf die im Gebrauchszustand versteifende Wirkung dieser Additive hingewiesen, was besonders in Kombination mit harten Grundbindemitteln nachteilige Folgen bezüglich Tieftemperaturverhalten und Ermüdungseigenschaften haben kann. Es wird angeraten, im "harten Bereich" weichere Grundbindemittel zu verwenden, da dadurch die genannten etwaigen negativen Einflüsse ohne Verlust an sonstiger Qualität (Wärmestandfestigkeit, Elastizität) bei weitem kompensiert werden, es sei denn, es müssen Asphalte für höchste Beanspruchungen konzipiert werden.