Detailergebnis zu DOK-Nr. 68172
Raum- und Verkehrsentwicklung: die Betrachtung des Alltagsverkehrs genügt nicht
Autoren |
C. Holz-Rau |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Urbane Räume in Bewegung: Geschichte, Situation und Perspektive von Stadt - Für Klaus J. Beckmann zum 65. Geburtstag. Berlin: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), 2013, S. 301-311, 5 T, 5 Q
Die Zusammenhänge zwischen Raum und Verkehr sind - so scheint es häufig - einfach zu interpretieren. Wer im Umland einer Großstadt wohnt, ist vom Auto abhängig und pendelt weit. Damit ist schnell eine der Ursachen der Verkehrsentwicklung in Deutschland ausgemacht: die Randwanderung der Bevölkerung. Weit ist es dann nicht mehr zu den Schuldigen: den Akteuren der Kirchturmpolitik in den Umlandgemeinden. Meist ist die Realität nicht so einfach. Die Unterschiede im Verkehrsverhalten stehen wohl auch im Zusammenhang mit Prozessen der Selbstselektion: Nur wer autoorientiert ist, zieht ins Umland. Wer sich den Pendlerstress nicht antun will, zieht in die Nähe seines Arbeitsorts. Wer gerne abends noch etwas erlebt, zieht in die (innere) Stadt. So konzentrieren sich bestimmte Lebensstile an bestimmten Orten in der Region. Der Beitrag lenkt die Aufmerksamkeit auf weitere Aspekte des Verkehrsverhaltens, die für die klimarelevanten Emissionen im Verkehrsbereich besondere Bedeutung haben. Die Analysen betrachten dabei vor allem die zurückgelegten Distanzen als besonders relevanten Indikator. Sie enden nicht in Handlungs- und Planungsempfehlungen, sondern verstehen sich als Anregung zum Weiterdenken.