Detailergebnis zu DOK-Nr. 68754
Plädoyer für einen Abbau naturschädlicher Subventionen
Autoren |
K. Knickel |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Natur und Landschaft 90 (2015) Nr. 2, S. 62-68, 3 T, zahlr. Q
Welches finanzielle Entlastungspotenzial liegt im Abbau naturschädlicher Subventionen und reichen die möglichen Einsparungen zur Deckung der gegenwärtigen Finanzausgaben im Naturschutz aus? Derzeit beläuft sich das Subventionsvolumen in Deutschland auf jährlich zwischen 40-50 Mrd. €. Wenigstens ein Viertel dieser Subventionen ist unmittelbar oder zumindest indirekt naturschädigend. Gleichzeitig kann schon die Umschichtung von nur 6-7 % der bisher für Subventionen eingesetzten öffentlichen Mittel die prekäre Unterfinanzierung von Naturschutz beheben. Die Analyse mündet in Empfehlungen zu einer lange überfälligen Korrektur der ökonomischen Anreizstrukturen und, in diesem Zusammenhang, zur Finanzierung wichtiger Naturschutzaufgaben. Die Empfehlungen umfassen die Fokussierung der Agrarförderung auf öffentliche Güter und Dienstleistungen, die Förderung einer auf erneuerbaren Ressourcen beruhenden, rohstoffeffizienten Wirtschaft mit regional ausgewogener Entwicklung des Energiepflanzenanbaus, die rasche Verminderung der Subventionierung des Individualverkehrs sowie die Orientierung der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung am Ziel eines verminderten Flächenverbrauchs.