Detailergebnis zu DOK-Nr. 68960
Glück zum preußischen Chausseebau - zu Anlage und Bautechnik der westfälischen Kunststraßen des Freiherrn vom Stein und seines Oberwegeinspektors Steinmeister
Autoren |
D. Arnold |
---|---|
Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte |
Aachen: Shaker, 2014, 140 S., zahlr. Q (Berichte aus der Geschichtswissenschaft). - ISBN 978-3-8440-3208-6
Unter dem Motto "Glück zum preußischen Chausseebau" reichte Baukondukteur Friedrich Peter Steinmeister aus Kamen 1787 seinen Beitrag zur Preisaufgabe der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften ein. Friedrich Wilhelm II. wollte auf der Basis einer derartigen Ausschreibung das in Preußen fehlende Wissen zum Chausseebau zusammentragen lassen, speziell bezogen auf Verlauf und Bautechnik von Straßenverbindungen zwischen den Provinzen Magdeburg beziehungsweise Halberstadt und Leipzig. Dank intensiver Recherchen und Auswertung vorhandener Erfahrungen schuf Steinmeister neue Straßenbautechniken und erarbeitete standardisierte Bauanleitungen. Die vorgelegte geschichtswissenschaftliche Studie stellt fest, dass die in der neueren Literatur zitierten Baumängel und Unzulänglichkeiten nicht auf Fehlern in Steinmeisters Vorgaben beruhen, sondern auf die schwierigen Voraussetzungen zurückgeführt werden müssen, unter denen die frühen Chausseen im Westen Preußens verwirklicht wurden. Das anfangs nur wirtschaftlich und territorial, sehr bald aber auch militärisch begründete Projekt stand unter großem Zeitdruck, und die in Berlin ungesicherte Finanzierung zwang zu schnellen und kostenreduzierten Lösungen, insbesondere bezogen auf das märkische Wegenetz. Ein Vergleich der zeitgleichen Bauvorhaben Magdeburg/Halberstadt und Grafschaft Mark belegt die unterschiedlichen Frühformen preußischen Chausseebaus, deren Aufwertung erst nach den Napoleonischen Kriegen im Zuge der Neuorganisation Preußens erfolgte.