Detailergebnis zu DOK-Nr. 69406
Modellierung des Einflusses der Verunreinigungen von Rollbahnen auf das Bremsverhalten der Flugzeuge (Orig. franz.: Modélisation de l'effet des contaminants sur le freinage des avions)
Autoren |
M.T. Do V. Cerezo M. Bouteldja J. Gerthoffert J.-N. Theillout M. Thiéry |
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Sachgebiete |
11.7 Flugplatzbefestigung 14.1 Griffigkeit, Rauheit |
Revue générale des routes et de l'aménagement (2015) Nr. 927, S. 29-33, 4 B, 3 T, 13 Q
Die Phasen des Rollens, des Startens und des Landens geschehen in einem Zeitraum von etwa 2 % des gesamten Fluges, verursachen jedoch 34 % der Unfälle und unvorhergesehenen Ereignisse. Oberflächenwasser, Schnee oder Glatteis auf der Rollbahn sind bedeutsame Risikofaktoren und beeinflussen den Bremsweg der Flugzeuge. Das französische Luftfahrtlaboratorium (NLR) hat festgestellt, dass im Zeitraum von 1970 bis 2004 47,8 % der Unfälle auf nassen Rollbahnen, 5,5 % auf verschneiten oder eisglatten und 46,8 % auf trockenen Rollbahnen stattgefunden haben. Unter Berücksichtigung der Zahl der Starts und Landungen ist das Unfallrisiko bei nassen Rollbahnen zehnmal und bei verschneiten oder eisglatten Rollbahnen 14-mal höher als bei trockenen Rollbahnen. Das französische Analysebüro für zivile Luftfahrtsicherheit (BEA) hat 22 schwere Unfälle im Zeitraum 2000 bis 2010 festgestellt, von denen 27 % auf unsichere Rollbahnen zurückzuführen sind. Der Beitrag stellt die Arbeit des Technischen Dienstes der zivilen Luftfahrt (STAC), des französischen Instituts für Wissenschaft und Verkehrstechnologie (IFSTTAR), des Zentrums für Untersuchungen und Gutachten von Risiken der Umwelt und des Verkehrs (CEREMA) im Rahmen einer Dissertation dar, deren Aufgabe darin bestand, den Zusammenhang zwischen den auf den Rollbahnen durchgeführten Messergebnissen und den tatsächlichen Ereignissen bei Starts und Landungen auf kontaminierten Rollbahnen aufzuzeigen. Das Thema der Sicherheit auf Rollbahnen wird auch in anderen Ländern eingehend verfolgt, so zum Beispiel in Norwegen in dem Unfall-Untersuchungsbüro (AIBN). Die Ergebnisse der Dissertation, vor allem der jeweilige Griffigkeitszustand der Rollbahn, sollen jedem Piloten bei Starts und Landungen mitgeteilt werden, damit sie die Start- oder Bremswege einkalkulieren können.