Detailergebnis zu DOK-Nr. 69416
Massivbrücken unter extremen Wetterbedingungen
Autoren |
D. Proske |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen 15.3 Massivbrücken |
Tagungsband 25. Dresdner Brückenbausymposium: 09. und 10. März 2015. Dresden: Technische Universität Dresden, Institut für Massivbau, 2015, S. 239-250, 16 B, 2 T, 36 Q
In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Studien zu Klimaverhältnissen durchgeführt worden. Die hierbei gewonnenen Daten können nach Aussage des Autors in die statistische Auswertung der instrumentell erhobenen klimatologischen Daten einbezogen werden und wirken sich auf charakteristische und repräsentative Einflüsse aus. Zudem erlauben neue Verfahren robustere statistische Extrapolationen. Unter extremen Wetterbedingungen wird eine Sammlung von Extremwerten verschiedener klimatologischer Parameter verstanden. Die Parameter umfassen Temperaturen der Luft und von Flüssen, Windgeschwindigkeiten aus Stürmen, Gewittern und Tornados, Niederschlagsmengen von Starkregen, Schneelasten und -höhen, Vereisungen, Hagelstärken, Waldbrände und Dürren. Seismische Einwirkungen und Einflüsse aus Hochwasser oder Überflutungen werden in der Klimatologie nicht berücksichtigt. Für die Bemessung von Brücken mit einer Lebensdauer von 100 Jahren können aktuelle Trends der klimatologischen Parameter bedeutsam sein. So zeigen die Jahresmitteltemperaturen an verschiedenen Schweizer Orten in den vergangenen Jahrzehnten eine Temperaturerhöhung von bis zu 7 °C pro Jahrhundert. Das würde bedeuten, dass heute errichtete Brücken Ende des 21. Jahrhunderts erheblich größeren Maximaltemperatureinwirkungen ausgesetzt sind. Bei alten Massivbrücken ist festzustellen, dass sie durch ihre Eigenlast für den Verkehr tragfähig bleiben. Diese Erscheinung kann man an den römischen Bogenbrücken sehen, die selbst heutige Verkehrslasten aufzunehmen vermögen.