Detailergebnis zu DOK-Nr. 69415
Egg-Graben-Brücke, Wildbrücke AM2, Lafnitzbrücke - Anwendung von neuen Bauverfahren für Brücken in Österreich
Autoren |
J. Kollegger S. Foremniak B. Kromoser |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Tagungsband 25. Dresdner Brückenbausymposium: 09. und 10. März 2015. Dresden: Technische Universität Dresden, Institut für Massivbau, 2015, S. 193-214, 24 B, 1 T, 16 Q
Die Autoren der TU Wien erläutern in dem Beitrag drei neue Ansätze zur Herstellung von Betonbrücken. Kernpunkt der Forschungsarbeiten ist die Verbesserung der Standfestigkeit und der Kosteneffizienz der neuen Bauweisen. In den Beispielen wird die Formbarkeit des Betons unter Berücksichtigung des geringen Zugtragvermögens genutzt, um durch eine günstige Ableitung der Kräfte in den Tragwerken Baustoffe einzusparen. Durch die konsequente Verwendung von Hochleistungsbeton in industriell hergestellten, dünnwandigen Betonfertigteilträgern konnten Bauverfahren entwickelt werden, die eine höhere Dauerhaftigkeit im Vergleich zu den bisher verwendeten Bauverfahren gewährleisten. Beim ersten Projekt handelt es sich um die Egg-Graben-Brücke; sie hat im Wesentlichen keine schlaffe Bewehrung und ist nur aus Spanngliedern mit nachträglichem Verbund bewehrt. Das zweite Projekt zeigt das Schalenbauverfahren "Pneumatic Forming of Hardened Concrete" (PFHC), das bei der Wildüberführung über die Koralm-Eisenbahn eingesetzt wird. Die an der TU Wien entwickelte PFHC-Bauweise ermöglicht die Herstellung von Betonschalen mit positiver Gaußscher Krümmung aus ursprünglich ebenen Platten, wobei vollkommen auf Schalung und Lehrgerüst verzichtet wird. Dabei wird die Platte in Segmenten spaltförmig eingeschnitten. Luftkissen unter der Betonplatte werden aufgepumpt und heben die Platte an, wobei die Spalte die Betonschale erzeugt. Im dritten Projekt stellen die Autoren das Brückenklappverfahren an der Lafnitz- und Lahnbachbrücke vor. Das Verfahren baut auf dem Bogenklappverfahren auf und bietet die Möglichkeit, eine Brücke ohne Traggerüst herzustellen. Die Brückenträger werden dabei als Fertigteile in vertikaler Lage nebeneinander an einem Montageturm gebaut. Mithilfe von Druckstreben und rotationsfähigen Gelenken werden die Träger anschließend pilzartig in die endgültige horizontale Lage geklappt, wobei die Druckstreben als Schrägstützen und der Montageturm als Hängeseilträger der Brücke dienen.