Detailergebnis zu DOK-Nr. 69418
Schlanke vorgespannte Fußgängerbrücke aus Textilbeton
Autoren |
J. Hegger S. Rempel |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 15.5 Fußgängerbrücken und -unterführungen |
Tagungsband 25. Dresdner Brückenbausymposium: 09. und 10. März 2015. Dresden: Technische Universität Dresden, Institut für Massivbau, 2015, S. 83-96, 20 B, 4 T, 25 Q
Der Beitrag beschreibt den Verbundwerkstoff Textilbewehrter Beton (TRC, Textile Reinforced Concrete), der Feinbeton und maschenartige Textilien als Ausgangsstoffe verwendet. Die textile Bewehrung wird aus alkaliresistentem Glas oder Carbon hergestellt und ist somit nicht korrosionsgefährdet. Dieser Vorteil erlaubt es, die Betondeckung bis auf wenige Millimeter zu reduzieren, sodass extrem schlanke Betonteile hergestellt werden können. Die Autoren stellen Planung, Entwurf, Bemessung, Tragverhalten und Baudurchführung einer Fußgängerbrücke über die Bundesstraße in Albstadt vor, deren textilbewehrter Überbau 97 m lang ist. Aufgrund der geringen Maschenöffnungen des Textilnetzes wurde die Betonrezeptur mit einem Größtkorn von 4 mm gefahren, wodurch die Verarbeitung verbessert werden konnte. Als Grenzzustand der Tragfähigkeit wurde neben Eigengewicht, Vorspannung, Kriechen und Schwinden, Fußgängerlast sowie Wind- und Schneelast ein Dienstfahrzeug für die Schneeräumung mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 5 t angesetzt. Das Tragverhalten wurde anhand von Plattenbalken im Längs- und Querschnitt durch Biegeversuche labormäßig geprüft. Dazu kam eine Belastungsprobe der Längsfertigteile auf dem Hof des Herstellers. Um Erkenntnisse zur Dauerstandfestigkeit zu gewinnen, wurde auf dem Gelände des Fertigteilwerks ein Brückensegment aufgebaut, das im Winter mit einem Schneeräumfahrzeug belastet und gleichzeitig mit Tausalz betreut wird.