Detailergebnis zu DOK-Nr. 69972
Einsatz von RC-Baustoffen im kommunalen Straßenbau
Autoren |
A. Buttgereit |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Straße und Autobahn 66 (2015) Nr. 12, S. 869-873, 3 B, 20 Q
Der Einsatz alternativer Baustoffe gestaltet sich insbesondere in der kommunalen Praxis immer noch schwierig. RC-Baustoffe müssen neben den bautechnischen Anforderungen zusätzlich immer komplexer werdenden umweltrechtlichen Randbedingungen und Anforderungen genügen. Zudem stellen kleinteiliges Arbeiten und heterogene Verhältnisse hohe Ansprüche an die Qualität der Arbeiten. In Zusammenarbeit zwischen dem Tiefbauamt der Stadt Münster und der Fachhochschule Münster wurde eine praxisnahe Lösung erarbeitet, die den Einsatz von RC-Baustoffen und industriellen Nebenprodukten durch die systematische Aufbereitung der bautechnischen und umweltrechtlichen Anforderungen weitestgehend standardisiert und erleichtert. Diese Vorgehensweise ist so aufgebaut, dass sie nicht auf Münster beschränkt, sondern auf andere Kommunen beziehungsweise Baulastträger übertragbar ist. Auch die neuen Anforderungen, die mit Inkrafttreten der bundeseinheitlichen Ersatzbaustoffverordnung (EBV) gelten werden, werden nach derzeitigem Stand der Diskussion zur EBV in dieses Verfahren eingearbeitet werden können. Um sicherzustellen, dass die bestellte Qualität auch tatsächlich auf der Baustelle ankommt beziehungsweise nach Abschluss der Bauarbeiten ein mängelfreies Produkt entstanden ist, sind zum Teil umfangreiche Kontrollen im Rahmen der Qualitätssicherung erforderlich. Deshalb sind im Tiefbauamt Anforderungen an die Qualitätssicherung im Rahmen der Bauausführung erarbeitet worden. Sie enthalten neben den bekannten Vorgaben an die Baustoffe auch Rahmenbedingungen an den Bauprozess. Erste Praxiserfahrungen zeigen, dass die Qualität der Bauleistung langsam steigt. Allerdings ist die Menge an eingebautem RC-Material trotz verstärkter Verwertungsmöglichkeiten kaum gestiegen.