Detailergebnis zu DOK-Nr. 70048
"Allgemeiner ÖPNV-Beitrag" und "Bürgerticket" als Instrumente zur Finanzierung des Nahverkehrs
Autoren |
C. Maaß G. Waluga |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 69 (2016) Nr. 1, S. 27-30, 12 Q
Zu beiden diskutierten Beitragsmodellen eines allgemeinen ÖPNV-Beitrags und des Bürgertickets befindet sich die wissenschaftliche und politische Diskussion erst am Anfang. Aus Sicht mancher ÖPNV-Aufgabenträger ist ein allgemeiner ÖPNV-Beitrag ein womöglich reizvoll erscheinendes Instrument, um die gravierenden Finanzierungslücken in den Griff zu bekommen und Spielraum für neue kommunale ÖPNV-Angebote zu gewinnen. Mit einer behutsamen, stufenweisen Einführung könnte möglichen Akzeptanzproblemen entgegengewirkt werden. Dies hätte jedoch zur Folge, dass Verkehrsverlagerungseffekte, wie sie bei der Einführung eines Bürgertickets zu erwarten sind, entsprechend gering ausfallen dürften. Demgegenüber hat das Modell des Bürgertickets ein höheres Verkehrsverlagerungspotenzial - jedoch werden hier gegen häufig grundsätzliche Vorbehalte entgegen gebracht, da eine Fahrscheinfreiheit eine unkonventionelle Maßnahme darstellt. Befürchtet wird insbesondere der Wegfall der Nachfragemacht durch zahlende Fahrgäste. Hierzu gibt es Vorschläge, um diesen Effekt zu vermeiden - ebenso wie es Antworten auf die gängigen Vorbehalte des vermeintlich drohenden Vandalismus und Qualitätsverlusts gibt. Zusätzlicher Handlungsdruck besteht durch die neuerlichen Klagen gegen zahlreiche Kommunen wegen der anhaltenden Verletzung der Luftqualitätswerte.