Detailergebnis zu DOK-Nr. 70050
Brauchen wir für Pedelecs eine andere Infrastruktur?
Autoren |
J. Thiemann-Linden |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege |
Verkehrszeichen 31 (2015) Nr. 3, S. 9-13, 6 B, 7 Q
Gut gemachte Radverkehrsanlagen, entsprechend dem technischen Regelwerk "ERA" der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), passen auch für das elektrifizierte Fahrrad. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte schon früh gutachterlich klären lassen, dass ein sauber nach Regelwerk (ERA 2010) gebauter Radweg die Pedelec-Anforderungen mit abdeckt. In Zukunft wird aber die Elektronifizierung des Fahrrads wie anderer Fahrzeuge eine Infrastruktur anstoßen, die neben der Diebstahlsicherung von Fahrrädern auch das Laden von Pedelecs, E-Bikes und anderen LEV (Light Electric Vehicles) mit unterschiedlichem Strombedarf im Straßenraum ermöglicht. Heute werden täglich in den Städten Infrastrukturentscheidungen zum Beispiel zum Straßenraum getroffen. Gibt es angesichts der Langlebigkeit solcher Infrastruktur und den künftig begrenzten Ressourcen für einen neuerlichen Umbau eine auch nur annähernd klare Vorstellung von den Fahrzeugflotten in 30 bis 50 Jahren? Und was wäre unter postfossilen Bedingungen wünschenswert? Im Jahr 2050 - oder schon deutlich früher - könnten im Verkehrsgeschehen in den Städten die muskelgesteuerten E-Kleinfahrzeuge zusammen mit den langsamen, autonom fahrenden "E-Google-Autos" mit Elektroantrieb vorherrschen. Der begrenzte öffentliche Raum wird dann zum Fahren und Abstellen flexibler und effizienter genutzt als heute, denn autonom fahrende Fahrzeuge werden sich anderswo als in Straßen mit Öffentlichkeitsanspruch ihren Abstellplatz suchen. Dadurch wird Platz frei für den zunehmenden elektrounterstützten Muskelverkehr.