Detailergebnis zu DOK-Nr. 70294
Geschwindigkeitsverhalten bei Tempo-30-Beschilderungen aus Lärmschutzgründen in den Nachtstunden
Autoren |
T. Richter S. Krauß S. Ruhl |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.4 Verkehrszeichen, Wegweisung 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Straßenverkehrstechnik 60 (2016) Nr. 3, S. 159-166, 7 B, 2 T, 14 Q
Die lärmreduzierende Wirkung von Tempo 30-Beschilderungen in den Nachtstunden hängt entscheidend von der Akzeptanz und vom Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer ab. In der Untersuchung wurde die Wirksamkeit derartiger Beschilderungen an 30 ausgewählten Strecken im Berliner Stadtgebiet bewertet, die wesentlichen Einflussgrößen auf das Geschwindigkeitsverhalten beschrieben und Maßnahmen zur Erhöhung der Akzeptanz von Tempo 30 in den Nachtstunden abgeleitet. Grundlage für die empirischen Erhebungen war eine Auswahl von Strecken anhand potenzieller Einflussfaktoren und deren Einteilung in fünf verschiedene Klassen hinsichtlich der maßgebenden Gestaltungsmerkmale. Die Auswertung des Datenmaterials erfolgte anschließend durch einschlägige statistische Verfahren, sodass für die jeweiligen Querschnitte aussagekräftige Ergebnisse erzeugt werden konnten. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die Akzeptanz von Tempo 30 in den Nachtstunden insbesondere auf Strecken mit überbreiten Fahrstreifen sowie auf 2-bahnigen Abschnitten mit baulicher Mitteltrennung gering ist. Die mittlere Geschwindigkeit sowie die 85 %-Perzentil-Geschwindigkeit liegen hier bei 42,1 km/h beziehungsweise bei 51 km/h, die Überschreitungshäufigkeit der zulässigen nächtlichen Höchstgeschwindigkeit liegt bei diesen Straßenquerschnitten bei über 90 %.