Detailergebnis zu DOK-Nr. 70334
Abnahmemessung der Griffigkeit von neuen Deckschichten anhand von Makrotexturaufnahmen (Orig. franz.: Réception de l'adhérence de nouveau revêtements sur la base de la macrotexture - Projet de recherche VSS 2008/702)
Autoren |
A. Jacot M.O. Henia M. Delaby |
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Sachgebiete |
14.1 Griffigkeit, Rauheit 14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2016, 59 S., 24 B, 10 T, 28 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1553)
Die Abnahme der Griffigkeit von neuen Deckschichten hat mit der Problematik des niedrigen Reibungswiderstands von jungen Fahrbahnoberflächen zu tun. Dieses Phänomen hängt mit der Umhüllung der oberflächlichen Splitte mit dem bituminösen Bindemittelfilm zusammen. Dieser Bindemittelfilm verbirgt die Mikrotextur der Aggregate und wirkt abwertend auf die Griffigkeit der Bindungszone zwischen Fahrbahnoberflächen und Reifen. Die Griffigkeit verbessert sich zunehmend mit der Abtragung dieses Bindemittelfilms auf einer Zeitspanne, die sich auf mehrere Monate erstreckt. Um den Zeitraum zu verringern, der inkompatibel mit den üblichen Dauern zwischen Bauende und Abnahme ist, bewertet das Projekt die Möglichkeit die Messwerte der Makrotexturen als Abnahmewert der Griffigkeit von neuen Fahrbahnoberflächen zu nutzen. Die Analysen der Texturwerte (Mittlere Profiltiefe) und Griffigkeit (Reibungskoeffizient) auf Schweizer Nationalstraßen gemessen, erlaubt es nicht, eine Korrelation zwischen den beiden Merkmalen hervorzubringen. Diese Analyse zeigt, dass die Deckschichten mit geringer Textur gute Griffigkeitswerte anzeigen, und, dass die Deckschichten, die niedrige Griffigkeitswerte haben, durch hohe Texturwerte gekennzeichnet sind. Durch das Beseitigen des 1 bis 5 mm dicken Wasserfilms zwischen Fahrbahnoberflächen und Reifen, spielt die Makrotextur eine wichtige Rolle, um das Aquaplaningrisiko zu verringern. Es ist also nötig, Grenzwerte für die Makrotextur zu setzen. Dennoch muss die Makrotextur einer ausreichenden Mikrotextur zugeordnet werden, sodass die Höhe des restlichen Wasserfilms gebrochen wird und ein direkter Kontakt zwischen Reifen und Oberflächenaggregaten hergestellt werden kann. Eine gute Mikrotextur der Deckschicht ist garantiert durch die Auswahl der Aggregate, die einen angemessenen Widerstand gegen Polieren gemäß SN 670 103b haben. Die Verwendung allein der Makrotextur garantiert nicht eine gute Griffigkeit für die Abnahme einer neuen Deckschicht. Es ist jedoch wichtig, eine genügende Makrotextur der Deckschicht zu garantieren, sodass das Risiko von Aquaplaning verringert wird. Dieses Ziel kann durch die Wahl des Belagstyps, der die Straßentypologie (insbesondere die Geschwindigkeit und die Steigung) geeignet ist, im Voraus erreicht werden.