Detailergebnis zu DOK-Nr. 70511
Eine alte und oft vergessene Analysetechnik ermöglicht interessante Einblicke: die Kohorten kommen ...
Autoren |
W. Brög |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
mobilogisch! 37 (2016) Nr. 5, S. 22-26, 9 T
Seit der Wiedervereinigung ist das "System repräsentativer Verkehrsbefragungen" (SrV) bekannt. Es ist ein Befragungskonzept, das in der DDR entwickelt und seit 1972 im Fünfjahres-Rhythmus angewendet wurde. Dabei wurden die Erhebungen auf Städte beschränkt; sie sind deshalb auch unter dem Namen "Städtepegel" bekannt. Socialdata hat dieses Konzept aufgegriffen und auf westdeutsche Städte ausgedehnt. Der Vergleich der Städte in Ost und West, speziell vor und nach der Wende, ist ein wichtiges Dokument über Konstante und Variablen unserer Mobilität. Aber nicht nur das. Der Städtepegel ermöglicht es auch, die Entwicklung der Mobilität im Zeitverlauf zu verfolgen und zu analysieren. Dabei ist es von großem Vorteil, dass alle hier genutzten Daten mit identischem Methoden-Design erhoben wurden. Viele Zeitvergleiche in der Mobilitätsforschung scheitern nämlich daran, dass die verglichenen Datensätze mit unterschiedlichen methodischen Artefakten behaftet sind. Bei der Analyse der zeitlichen Entwicklung gibt es verschiedene Techniken. Eine dieser Techniken, die wenig bekannt und kaum genutzt ist, ist die "Kohorten-Analyse". Sie erlaubt mit einfachsten Methoden interessante Einblicke, die bei den gängigen - statistisch oft überfrachteten - Analysetechniken leicht untergehen. Für die im Beitrag gezeigte Kohorten-Analyse wurde ein Zeitraum von zwanzig Jahren gewählt (1995 bis 2014) und dafür die Daten aus ost- und westdeutschen Städten zusammengeführt (Gesamt-Fallzahl circa 20 000 Personen).