Detailergebnis zu DOK-Nr. 70614
Sicherheit durch funktionsgerechte Standardisierung von Landstraßen
Autoren |
C. Lippold |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.2 Landstraßen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Unfallforschung 2015: 1. ADAC Symposium für Unfallforschung und Sicherheit im Straßenverkehr. Göttingen: Cuvillier Verlag, 2015, S. 63-75, 7 B, 9 Q
Um die Anzahl von Unfällen im Straßenverkehr mit Getöteten und Schwerverletzten wirksam zu reduzieren, muss vor allem auch bei den Landstraßen angesetzt werden. Dort sterben die meisten Verkehrsteilnehmer infolge überhöhter Geschwindigkeiten und infolge riskanten Überholens. Eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten ist durch entwurfstechnische Maßnahmen kaum möglich. Die Anpassung des bestehenden Straßennetzes an die aus einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h resultierenden Anforderungen ist noch schwieriger. Konsequenterweise sollte deshalb das Landstraßennetz generell mit einer niedrigeren zulässigen Höchstgeschwindigkeit befahren werden, von der nur regelwerkskonforme sichere Straßen des großräumigen/überregionalen Verkehrs ausgenommen werden können. Überholen unter Benutzung des Gegenverkehrsfahrstreifens ist aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der geringen Zeitlücken nicht mehr zeitgemäß. Auf Straßen des großräumigen und überregionalen Verkehrs ist ein gesichertes Überholen durch die Anlage von Überholfahrstreifen nötig. Dagegen sollte auf Straßen des regionalen und nahräumigen Verkehrs der Überholdruck durch Angleichung aller Fahrgeschwindigkeiten reduziert werden. Auf dem Verkehrsgerichtstag 2015 in Goslar wurden diese Vorschläge nach umfassender Diskussion begrüßt und unterstützt.