Detailergebnis zu DOK-Nr. 70701
Forschungsprojekt im Auftrag des ASTRA - nächtliche Immissionsprognosen von Straßenlärm auf Hochleistungsstraßen
Autoren |
M. Ströhle |
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Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung 5.1 Autobahnen 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Straße und Verkehr 102 (2016) Nr. 7, S. 36-41, 10 B, 3 T, 2 Q
Langjährige Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass bei Straßenverkehrslärm teilweise große Differenzen zwischen Messungen und rechnerischen Prognosen insbesondere während der Nacht auftreten. Heutige Prognosemodelle für Straßenverkehrslärm wie StL-86+ oder SonRoad berücksichtigen zwar den Einfluss von Verkehrsmenge oder Fahrzeuggeschwindigkeit und Fahrzeugmix, andere Einflussfaktoren wie Temperaturschichtung oder Windgeschwindigkeit in Ausbreitungsrichtung bleiben jedoch gänzlich unberücksichtigt. Ziel des Forschungsprojekts ist die Quantifizierung der systematischen Tag-/Nachtunterschiede speziell bei Nationalstraßen. Mithilfe eines praxisnahen Ansatzes sollen kritische Fälle hinsichtlich Prognoseunsicherheit besser identifiziert und einheitlich geregelt werden. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden im Jahr 2010 Lärmmessungen über einen Zeitraum von sieben bis zehn Wochen an sechs verschiedenen Orten entlang von Nationalstraßen vorgenommen. Zusätzlich wurden die 2010er-Jahresdaten aus 36 Meteo-Schweiz-Stationen statistisch ausgewertet. In einer weiteren Bearbeitungsphase wurden rechnerische Schallausbreitungssimulationen mittels Ray Tracing (Strahlverfolgung) durchgeführt. Hierbei wurde insbesondere die Wirkungsreduktion von Schallhindernissen bei förderlichen Ausbreitungsbedingungen evaluiert. Basierend auf den Auswertungen ist ein praxisnahes Verfahren zur Abschätzung der Tag-/Nachtunterschiede entwickelt worden.