Detailergebnis zu DOK-Nr. 70846
Mehr Kompetenz in der Fuß- und Veloverkehrsplanung
Autoren |
K. Zweibrücken M. Laube |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege |
Straße und Verkehr 102 (2016) Nr. 7, S. 28-35, 4 B, 5 Q
Fuß- und Fahrradverkehrsplanung ist komplexer als gemeinhin angenommen, weil es viele sehr unterschiedliche Bedürfnisse zu berücksichtigen gibt. Die Kompetenzvermittlung in diesem Bereich ist unterentwickelt, wie eine Studie des Schweizer Bundesamts für Straßen zur Bildungslandschaft Langsamverkehr ergab. Aufgrund der Studie wurde ein Ausbildungskonzept für die Hochschulen entwickelt. In der Weiterbildung haben die Hochschule Rapperswil (HSR) und der VSS (Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute) gemeinsam den Zertifikatskurs "Fuß- und Radverkehr" aufgebaut. An der HSR hat das Kompetenzzentrum Fuß- und Veloverkehr seinen Betrieb aufgenommen, der auch Weiterbildungsaufgaben umfasst. Der Fuß- und Fahrradverkehr hat in den Köpfen der Planenden lange Zeit eine untergeordnete Rolle gespielt. Das ist zumindest im Hinblick auf die Verteilung der zurückgelegten Wege unverständlich, denn die Hälfte aller Wegetappen werden in der Schweiz zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt (45 % zu Fuß, 5 % per Fahrrad). Die Gründe für diese Vernachlässigung sind vielfältig und liegen sowohl auf politischer und institutioneller als auch auf planerischer Ebene. Mit dem Leitbild Langsamverkehr (2002) wurde von Seiten des Bundes erstmals propagiert, dass der Fuß- und Fahrradverkehr mittelfristig denselben Status wie der öffentliche und der motorisierte Verkehr erreichen sollen.