Detailergebnis zu DOK-Nr. 70977
Alltagsmobilität und Mobilitätssozialisation von Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern: Ergebnisse einer Pilotstudie in Offenbach am Main
Autoren |
J. Welsch |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Räumliche Mobilität und Lebenslauf: Studien zu Mobilitätsbiografien und Mobilitätssozialisation. Wiesbaden: Springer VS, 2015 (Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung) S. 199-220, 7 T, zahlr. Q
Im Zuge des demografischen Wandels nimmt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung zu. Wie sich dies auf die Alltagsmobilität auswirkt, ist in Deutschland bisher kaum erforscht. US-amerikanische und europäische Studien zeigen, dass Migranten sich in ihrem Mobilitätsverhalten von der einheimischen Bevölkerung unterscheiden. Basierend auf einer telefonischen Befragung zur Alltagsmobilität von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Offenbach am Main wird untersucht, inwiefern sich Menschen verschiedener Herkunftsregionen in ihrem Mobilitätsverhalten unterscheiden. Darüber hinaus werden einige Aspekte der Mobilitätssozialisation analysiert. Migranten fahren demnach zwar seltener mit dem Rad, häufiger mit dem ÖV und lassen sich öfter im Auto mitnehmen. Bei der Pkw-Nutzung als Fahrer ergeben sich jedoch keine signifikanten Unterschiede. Allerdings gibt es zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Herkunftsregionen und auch je nach Geschlecht. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Herkunft und Sozialisation zusätzliche Erklärungsansätze für Unterschiede im Mobilitätsverhalten liefern können. Allerdings finden Migranten und ihre Mobilitätsbedürfnisse bisher kaum Berücksichtigung in Verkehrsforschung, -planung oder -politik.