Detailergebnis zu DOK-Nr. 71155
Querkraftverstärkung einseitig zugänglicher Stahlbetonplatten mit eingemörtelten Bewehrungsstäben (Forschungsprojekt AGB 2009/003)
Autoren |
P. Marti A. Beck B. Seefeld-Ebert |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2016, 85 S., zahlr. B, 18 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 678)
Der Bericht fasst theoretische und experimentelle Untersuchungen zum Tragverhalten einseitig zugänglicher Stahlbetonplatten mit zum Zweck der Querkraftverstärkung eingemörtelten Bewehrungsstäben zusammen. Die experimentelle Basis umfasst 13 Bruchversuche an Stahlbeton-Plattenstreifen. Ein Versuchskörper enthielt keine Querkraftbewehrung, bei vier Versuchen kamen einbetonierte Bügelbewehrungen zum Einsatz, bei sechs Versuchen wurden von der Biegedruckseite her senkrecht zur Plattenebene mit HILTI HIT-RE 500 eingemörtelte Querkraftverstärkungsstäbe mit einseitiger Endverankerung verwendet, und bei zwei Versuchen wurden Querkraftverstärkungsstäbe von der Biegezugseite her eingemörtelt. Die Versuche demonstrierten die Wirksamkeit der Querkraftverstärkung und lieferten wertvolle Erkenntnisse zur konstruktiven Durchbildung (Stababstände, Versetztiefen, Mindestbewehrung). Ausgehend von den Bruchversuchen und den üblichen Modellvorstellungen für biegebeanspruchte Stahlbetonbauteile und für Bauteile mit einbetonierter Querkraftbewehrung wird eine neue Modellvorstellung für Bauteile ohne Querkraftbewehrung entwickelt und auf Bauteile mit eingemörtelter Querkraftbewehrung übertragen. Die neue Modellvorstellung geht von einem mit zunehmender Rissbreite linearen Abfall der über einen Riss übertragbaren Schubspannung aus und betrachtet statisch zulässige Spannungsfelder in den schiefen "Betonzähnen" zwischen benachbarten Rissen. Die Wirkung der Querkraftverstärkungsstäbe wird über deren Ausziehwiderstand berücksichtigt, wobei die Verbundspannung gleich der zweifachen mittleren Betonzugfestigkeit gesetzt wird.