Detailergebnis zu DOK-Nr. 71600
Bericht über die gemeinsame Veranstaltung von FSV und ÖVG vom 6. November 2016: Werkzeuge für den Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung - Rationaler Zugang zum verantwortlichen Handeln in der Verkehrsplanung
Autoren |
H. Knoflacher |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Straßenverkehrstechnik 61 (2017) Nr. 3, S. 213-216, 3 B, 1 T
Der Begriff "Paradigmenwechsel" bezeichnet den "Wandel grundlegender Rahmenbedingungen für einzelne wissenschaftliche Theorien", wie zum Beispiel Voraussetzungen in "Bezug auf Begriffsbildung, Beobachtung und Apparatur". Treten Widersprüche zwischen Beobachtungen und theoretischen Voraussagen auf, versucht normale Wissenschaft die Mängel der bestehenden "Kernhypothesen" durch Hilfshypothesen zu erklären. Ist dies nicht mehr möglich, kommt es zu einer Auswechslung der Kernhypothesen, von Kuhn und Stegmüller als "wissenschaftliche Revolution" bezeichnet. Davon ist keine Disziplin verschont, insbesondere eine sehr junge, wie die des technischen Verkehrswesens. "Mobilitätswachstum" und "Zeiteinsparung durch Geschwindigkeit" sowie die "Freiheit der Verkehrsmittelwahl", bildeten die nicht hinterfragten Kernhypothesen, nicht nur der Verkehrsplanung, sondern auch der Stadt- und Raumplanung - dort meist unter den Begriffen "Erreichbarkeit", "Standortvorteil" und "Erschließung". Das von der FSV und ÖVG gemeinsam organisierte Symposium zum Thema "Werkzeuge für den Paradigmenwechsel" am 6. November 2016 war bereits die dritte Veranstaltung zu diesem Thema. Am 1. Juni 2011 wurden die wissenschaftlichen Grundlagen des Paradigmenwechsels vorgetragen und diskutiert. Die vorher genannten Kernhypothesen können viele Phänomene des Verkehrswesens und auch der Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung nicht erklären.