Detailergebnis zu DOK-Nr. 71641
Straßenraum ist Lebensraum: gesellschaftliche Teilhabe im öffentlichen Raum ermöglichen
Autoren |
J. Krause |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
PLANERIN (2016) Nr. 4, S. 5-7, 2 B, 10 Q
Der öffentliche Raum - Straßen, Plätze, Parks - ist für die meisten Menschen ein sehr wichtiger Teil der außerhäuslichen physischen und gesellschaftlichen Umwelt. Er ist das Gesicht einer Stadt, eines Quartiers, dient zum Durchqueren, zum Verharren, Verweilen und zum Spielen. Im günstigen Fall ist der öffentliche Raum ein Ort des Austausches, der zufälligen Begegnung, des Kennenlernens, des Erlebens und der sensorischen Erfahrungen. Im ungünstigen Fall wirkt der öffentliche Raum abschreckend, trennt, wird zum Angstraum, ist arm an Reizen oder erfüllt von Schadstoffen und Lärm. Öffentliche Räume haben eine wichtige soziale und sozialisierende Funktion. Sie wirken gesellschaftlich integrierend, isolierend oder stigmatisierend. Für gesellschaftliche Teilhabe hat der öffentliche Raum eine wichtige soziale und sozialisierende Funktion, er ist Teil des täglichen Lebens. Besonders für Kinder und Jugendliche ist der öffentliche Raum ein wichtiger Entwicklungsraum und bietet Identifikation ("hier bin ich zu Hause"). Er ist wesentlicher Bestandteil des Wohnstandorts und des Lebensraums der Familie, ist wichtig als Aufenthaltsort für die Entwicklung des Sozialverhaltens (Interaktion mit älteren Kindern, Jugendlichen, Lernen und Berücksichtigen von Verkehrsregeln, Anbahnung und Pflege von Kontakten).