Detailergebnis zu DOK-Nr. 72109
Verkehrssicherheit und Verkehrsablauf in verkehrsberuhigten Bereichen
Autoren |
J. Ortlepp P. Butterwegge M. Vieten T. Kesting K. Koros |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straßenverkehrstechnik 61 (2017) Nr. 7, S. 449-455, 8 B, 1 T, 6 Q
Das Thema Verkehrsberuhigung ist in den letzten Jahren wieder deutlicher in den Fokus der Öffentlichkeit und Planer gerückt. Wissenschaftliche Studien zur Gestaltung und Wirksamkeit von verkehrsberuhigten Bereichen (VBB), ausgewiesen mit VZ 325, lagen jedoch nur aus den 1970er-Jahren vor. Eine neue Studie der Unfallforschung der Versicherer aktualisiert die Erkenntnisse. Neben der Analyse der amtlichen Unfallstatistik für VBB wurden 278 VBB detailliert untersucht. Zudem wurden Beobachtungen zum Verkehrsablauf in 50 ausgewählten VBB vorgenommen. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass das Unfallgeschehen unauffällig ist und VBB in der Regel verkehrssicher betrieben werden. Wenn es zu Unfällen kommt, sind aber besonders häufig Fußgänger und Radfahrer betroffen. Verkehrssicherheitsprobleme lassen sich am ehesten am Übergang zum übergeordneten Straßennetz ableiten. In den Übergangsbereichen ereigneten sich rund 40 % der erhobenen Unfälle dieser Studie. Die Verkehrsbeobachtungen zeigten, dass die Vorfahrtregelung bei der Ausfahrt aus den VBB auf das übergeordnete Straßennetz häufig missverstanden wurde. Die Geschwindigkeitsmessungen ergaben, dass die V(Index 85)-Durchfahrgeschwindigkeiten von Kfz- und Radfahrern unabhängig von der Art der VBB bei etwa 23 km/h beziehungsweise 18 km/h und somit deutlich oberhalb der zulässigen Schrittgeschwindigkeit (7 km/h) lagen.