Detailergebnis zu DOK-Nr. 72414
Warum die Verkehrswende in Deutschland nicht gelingt
Autoren |
R. Loske |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Infrastrukturrecht 14 (2017) Nr. 10, S. 225-229, 1 Q
Von den in Deutschland oft proklamierten "grünen" Wenden, der Energiewende, der Agrarwende und der Verkehrswende, ist momentan nur die erstgenannte auf einem einigermaßen erfolgversprechenden Pfad. Sicher, man kann manches an ihr kritisieren, etwa das zu geringe Tempo beim Kohleausstieg, die Vernachlässigung des Wärmesektors oder die Halbherzigkeit der Einsparanstrengungen, aber es lässt sich trotz der Defizite und Konflikte im Detail doch von einer alles in allem kohärenten Sektorpolitik sprechen. Das ist bei der Agrarwende und der Verkehrswende überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil: Beide sind weit davon entfernt, in den Zielerreichungskorridor umwelt- und klimapolitischer Ziele zu gelangen, weil die Politik ganz anders handelt als sie redet. Die weiter zunehmende und politisch forcierte Industrialisierung der Landwirtschaft, vor allem die Massentierhaltung, der Energiepflanzenanbau in Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden, bescheren der Gesellschaft Güllefluten, Landschaftsverarmung, Artenschwund und hohe Nitratkonzentrationen im Grundwasser. Die Agrarwende ist aus einer Perspektive des Natur- und Wasserschutzes denn auch das wichtigste politische Projekt der kommenden Jahre, vor allem in der Europäischen Union, wo die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik ansteht.