Detailergebnis zu DOK-Nr. 72563
Nahmobilität - ein Gewinn für alle: neue Impulse für eine integrierte Stadt- und Verkehrsplanung
Autoren |
M. Frehn |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
PLANERIN (2017) Nr. 5, S. 20-22, 5 B, 8 Q
Mit der Leipzig-Charta wurden vor zehn Jahren das Leitbild der kompakten, nutzungsgemischten "Europäischen Stadt" und eine Abkehr von der Funktionstrennung auf gesamteuropäischer Ebene formuliert. Nahmobilität baut auf diesem Leitbild auf. Sie nimmt die kurzen Wege in den Fokus und kombiniert städtebauliche, verkehrliche und freiraumplanerische Aspekte mit einem qualitätsorientieren Ansatz. Doch noch ist unser Lebensstil sehr eng mit Fernmobilität verbunden. In vielen Städten sind weiterhin steigende Kfz-Zulassungen und wachsende Verkehrsmengen festzustellen. Ein globalisierter Warenaustausch, eine immer differenziertere Arbeitsteilung sowie wachsende Pendlerströme sind zum einen Ursachen des Verkehrswachstums. Zudem sind viele Städte als Ergebnis der Stadt- und Verkehrsplanung der autogerechten Stadt weiterhin durch eine Autogerechtigkeit gekennzeichnet. Ein Umdenken ist erforderlich und manche Städte stellen sich gegen diesen Trend. Nahmobilität spielt dabei als Baustein einer neuen Denkweise eine große Rolle. Integrierte Nahmobilitätskonzepte sind in einigen Städten gesamtstädtisch oder auf Quartiersebene erarbeitet worden. Sie bilden einen wichtigen Baustein für die Entwicklung von lebenswerteren, bewegungsfreundlicheren sowie lebendigeren Städten. Auch viele Einzelbeispiele mit konkreten Möglichkeiten, Instrumenten und Hilfestellungen, wie Stadträume wieder neu gestaltet und für alle Menschen zurückgewonnen werden, liegen inzwischen vor.