Detailergebnis zu DOK-Nr. 72562
Den richtigen Standort finden: Nachfrageorientiertes Modell zur Standortbestimmung einer öffentlichen E-Ladeinfrastruktur
Autoren |
K. Rothfuchs C. Scheler |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
PLANERIN (2017) Nr. 5, S. 53-55, 2 B
Die seit 2010 von der EU verbindlich vorgeschriebenen Grenzwerte für Luftschadstoffe können in den meisten deutschen Städten nicht eingehalten werden. Die aktuelle Diskussion um die Dieselabgase zeigt, dass wir für die Steigerung der Lebensqualität um eine grundsätzliche Neuausrichtung der Fahrzeugflotte im Hinblick auf Antriebstechnologie sowie Nutzungsprofil nicht umhin kommen werden. Nach wie vor sind E-Fahrzeuge trotz der staatlichen Subventionen mit höheren Kosten und vor allem mit vermeintlichen Einschränkungen für die Nutzer verbunden. Für den Erfolg der Elektromobilität bei privaten Pkw sowie bei elektrisch betriebenen Carsharing-Flotten wird daher die Verfügbarkeit beziehungsweise der Ausbau einer verlässlichen Ladeinfrastruktur von entscheidender Bedeutung sein. Private Ladeplätze im Eigenheim, in privaten Tiefgaragen oder auf Betriebsgeländen stellen auch weiterhin die Grundversorgung für elektrisch betriebene Pkw dar. Eine öffentliche Ladeinfrastruktur ist jedoch mit dem Ziel der Reichweitenverlängerung als auch zur Erzeugung einer gefühlten Verfügbarkeit und so zur Überwindung der "mentalen Beschränkung" unverzichtbar. Die Bedeutung der emotionalen Komponente zeigen nicht zuletzt die hohen Absatzzahlen für sogenannte Hybrid-Fahrzeuge (Fahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotoren) in Deutschland. Auch wenn für einen Großteil der regelmäßigen Fahrten in Städten die Kapazitäten von E-Fahrzeugen völlig ausreichen, entscheiden sich dennoch viele potenzielle Kunden immer noch für die gefühlte "Flexibilität" und somit für die Kombination aus beiden Antrieben.