Detailergebnis zu DOK-Nr. 72567
Mobilitätsmanagement: vom Mauerblümchen zum Erfolgsfaktor nachhaltiger Mobilität
Autoren |
A. Bruns V. Blees M. Stiewe |
---|---|
Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
PLANERIN (2017) Nr. 5, S. 8-10, 3 B, 7 Q
Mobilitätsmanagement (MM) ist seit den 1990er-Jahren ein gesetzter Begriff, wenn über Strategien und Konzepte für nachhaltige Mobilität und über eine Verkehrswende diskutiert wird. Seine zunehmende Verbreitung und zahllose erfolgreiche Beispiele bestätigen dies. Dennoch ist häufig unklar, wie genau sich MM in die etablierten Disziplinen des Verkehrswesens einordnet beziehungsweise wie die Bezüge zu diesen aussehen. Ursprünglich dem amerikanischen Konzept des Travel Demand Managements entlehnt, wurde das Mobilitätsmanagement als Terminus technicus durch Prof. Joachim Fiedler beziehungsweise den ehemaligen Arbeitskreis 1.6.11 der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) mit einem zuspitzenden Schwerpunkt im Bereich der "pflichtgemäßen Kommunikation der an der Gestaltung des Verkehrs beteiligten Akteure" in den Verkehrsplanungskontext in Deutschland eingeführt (UBA 2001). Ende der 1990er-Jahre wurde im Rahmen der EU-Projekte MOMENTUM und MOSAIC der Begriffsinhalt des MM an das sich europaweit etablierende "common concept of mobility management" angeglichen. Im Entwurf der "Empfehlungen zur Anwendung von Mobilitätsmanagement" (EAM) der FGSV sind darüber hinaus zur Erläuterung folgende konstitutive Eigenschaften von MM benannt: Zielorientierung, Bezug auf Zielgruppen, Fokus auf Mobilitätsverhalten und Verkehrsentstehung, Arbeit mit integrierten Maßnahmenbündeln, Koordinierung, Zusammenarbeit verschiedener Akteure sowie Kontinuität und Prozesscharakter.