Detailergebnis zu DOK-Nr. 72588
Wirkungsweise von Wildwarnern
Autoren |
C. Schulze J.-U. Polster |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2017, 96 S., 81 B, zahlr. Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVI, Bonn) H. 1127). - ISBN 978-3-95606-316-9
Zur Verringerung der Anzahl von Wildunfällen werden häufig optisch wirkende Wildwarnreflektoren (WWR) montiert. Diese sollen das von den Frontscheinwerfern passierender Fahrzeuge abgegebene Licht in Bereiche des Seitenraums lenken. Anhand der Lichtreflexe soll das Wild vertrieben oder an einer Querung gehindert werden. Im Forschungsprojekt wurde primär das lichttechnische Wirkprinzip untersucht. Dazu wurden neun verschiedene marktübliche WWR und als Beobachter die wildunfallbezogen relevanten Tierarten berücksichtigt. Literaturbasiert wurde die Wahrnehmungssituation (Landstraße nachts, verschiedene Querschnitte und räumliche Linienführungen, Fahrzeugannäherung mit Abblend- und Fernlicht) lichttechnisch und wahrnehmungsbezogen charakterisiert. Um die Wirksamkeit von WWR in dieser Situation zu bewerten, wurden auf Basis lichttechnischer Reflexionsmessungen in mehreren Versuchsaufbauten Annäherungsvorgänge in etwa 3 000 Varianten simuliert. Keiner der untersuchten Wildwarnreflektoren ist in der Lage, für eine unter Praxisgesichtspunkten angemessene Streubreite an straßengeometrisch, fahrzeugbeleuchtungstechnisch und beobachterseitig typischen Situationen ausreichend wahrnehmbare optische Reize für Wildtiere zu generieren. Mehrere der untersuchten WWR verfügen den Ergebnissen nach über eine begrenzte lichttechnische Wirksamkeit. Der grundsätzliche Ansatz optischer Wildwarnreflektoren ist zur regelmäßigen tierseitigen Vermeidung von Wildunfällen nicht geeignet.