Detailergebnis zu DOK-Nr. 72895
Verkehrssicherheit als integraler Bestandteil des Straßenraumentwurfs
Autoren |
S. Degener |
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Sachgebiete |
0.12 Ingenieurberuf 5.10 Entwurf und Trassierung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straße und Verkehr 103 (2017) Nr. 12, S. 29-31, 2 B, 1 T, 3 Q
Obwohl die Unfallzahlen auf den Schweizer Straßen rückläufig sind, gibt es keinen Grund, diese nicht noch sicherer zu machen. Unterschiedliche Nutzungsansprüche sowie neue Fahrzeugarten machen es notwendig, auch beim Straßenraumentwurf auf die Verkehrssicherheit zu achten. Den Ingenieuren und Planern stehen spätestens seit der Einführung von Via Sicura rechtliche und planerische Mittel zur Verfügung. Mithilfe der Infrastruktur-Sicherheits-Instrumente (ISSI) Road Safety Inspection (RSA) und Road Safety Inspection (RSI) können Sicherheitsdefizite gefunden und behoben werden. Es ist in der Verantwortung der einzelnen Ingenieure und Planer, die Sicherheit in ihre tägliche Arbeit zu integrieren. Der Entscheid, ob RSA oder RSI durchgeführt werden, liegt beim Straßeneigentümer. Im Jahr 2016 zählte man auf Schweizer Straßen noch 216 Getötete (das sind minus 87 % gegenüber 1970) und 3 785 Schwerverletzte und dies, obwohl sich die Verkehrsleistung in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt hat. Trotz der sehr positiven Entwicklung des Unfallgeschehens auf Schweizer Straßen drängt sich die Frage auf, ob es akzeptabel ist, dass die Gesellschaft ein technisches System betreibt, das jährlich Zehntausende von Unfällen verursacht. Oder wirtschaftlich ausgedrückt: Kann oder soll sich die Schweizer Gesellschaft einen Straßenverkehr leisten, der jährlich für 9 Milliarden Franken volkswirtschaftliche Schäden (inkl. immaterieller Schäden) verursacht?