Detailergebnis zu DOK-Nr. 73037
"One fits all?": Resilienz als vielseitiges Konzept in der Raum- und Umweltentwicklung
Autoren |
B. Müller P. Schiappacasse |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Raumforschung und Raumordnung 76 (2018) Nr. 1, S. 51-64, 3 T, zahlr. Q
Resilienz ist zu einem Schlüsselbegriff in umweltorientierten Studien zur nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung geworden. Das jährlich stattfindende "Global Forum on Urban Resilience and Adaptation" ist inzwischen zu einer wichtigen Plattform von Wissenschaft und Praxis geworden. Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung benutzt den Resilienzbegriff bei zwei der 17 Nachhaltigkeitszielen: in Ziel neun zum Aufbau einer belastbaren Infrastruktur als Basis für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und in Ziel elf zur nachhaltigen Entwicklung von Städten und Gemeinden. Darüber hinaus spielt Resilienz auch in der Neuen Urbanen Agenda eine große Rolle. Vor diesem Hintergrund gibt der Beitrag einen Überblick über die jüngere Diskussion zum Thema Resilienz. Er untersucht wie das Resilienzkonzept von verschiedenen Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen verwendet worden ist. Dabei wird Studien zur Stadt-, Regional- und Umweltentwicklung eine besondere Beachtung geschenkt. Grundlage der Arbeit ist eine systematische Literaturanalyse, bei der 650 Artikel inhaltlich ausgewertet wurden. Nach einer Einführung in das Thema und einer Erläuterung des methodischen Ansatzes der Studie werden unterschiedliche Facetten der Resilienzdiskussion und Schlussfolgerungen für die zukünftige Arbeit gezogen. Dabei zeigt sich, dass die Diskussion in Zukunft spezifischer geführt werden sollte. Sie braucht mehr Transdisziplinarität. Und sie benötigt eine stärkere "regionale" Kontextualisierung, insbesondere in Bezug auf Studien zur Stadt- und Regionalentwicklung in den Ländern des Globalen Südens.