Detailergebnis zu DOK-Nr. 73045
Tramverbindung Hardbrücke in Zürich: Maximale Verflechtung
Autoren |
M. Pestalozzi |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Straße und Verkehr 103 (2017) Nr. 12, S. 47-51, 7 B
Am 9. Dezember 2017 wurde in der Stadt Zürich die Tramverbindung Hardbrücke eingeweiht. Es ist die erste Tangentialverbindung im Schienennetz der städtischen Verkehrsbetriebe (VBZ), welche das Gleisfeld des Hauptbahnhofs überquert. Sie benutzt eine bestehende Straßenbrücke, die ergänzt und modifiziert wurde. Für das aufstrebende Wohn- und Geschäftsviertel Zürich West bedeutet die neue Verbindung eine leistungsfähige Ergänzung der Versorgung durch den öffentlichen Verkehr. Quartiere beidseits des Gleisfelds kommen sich näher. Auf der Brücke herrscht fortan ein ausgeklügeltes Nebeneinander des individuellen Motorfahrzeug- und des Tramverkehrs sowie der Fahrrad- und Passantenströme. Zürichs Zentrum liegt im Tal der Limmat, das durch bewaldete Hügelzüge flankiert wird. Das Wachstum der Stadt über die historischen Mauern hinaus wurde deshalb wesentlich durch seine Topografie bestimmt; im flachen Talboden ist die Bebauung und ihre Nutzungsvielfalt besonders dicht, an den Hängen lockert sie sich auf, die Wohnnutzung dominiert mit zunehmender Höhe. Die wichtigsten städtischen Verkehrsachsen folgen dem Verlauf des Tals, einige überwinden den nördlichen Hügelzug. Tangentialen Verbindungen stellen sich aufgrund dieser Situation beträchtliche geografische und verkehrstechnische Hindernisse in den Weg. Die Geschichte der Hardbrücke, im Talboden knappe zwei Kilometer nordwestlich des Züricher Hauptbahnhofs gelegen, zeigt dies exemplarisch.