Detailergebnis zu DOK-Nr. 73255
Automatisiertes Fahren - Neue Herausforderungen an die Kraftfahreignung
Autoren |
K. Müller T. Wagner C. Reimann |
---|---|
Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 64 (2018) Nr. 3, S. 228-238, 2 B, 1 T, zahlr. Q
Im Zuge des von der Automobilindustrie angestrebten raschen Wandels zum automatisierten Fahren stellt sich die Frage, in welchem Maße sich die Anforderungen an den Fahrer als Nutzer von automatisierten Systemen verändern. Im Hinblick auf die Kraftfahreignung eröffnet der Beitrag eine Diskussion darüber, welche Aspekte der geistigen, körperlichen und charakterlichen Eignung des Fahrers im Zuge der Automatisierung der Fahrzeuge neu definiert, operationalisiert oder auch nur angedacht werden müssen. Mit Blick auf die bislang geltenden Fahrverhaltensmodelle werden Konzepte der Kognitions- und Ingenieurpsychologie diskutiert, die bei der Entwicklung "neuer" Eignungsanforderungen von Bedeutung sind. Einen Bezugspunkt bilden dabei mentale Modelle nach Johnson-Laird (1981). Aber auch spezifische Probleme, die im Zuge der Entwicklung des Fahrers vom aktiven Operateur zum Überwacher eines automatisierten Systems eine Rolle spielen, werden in dem Beitrag angesprochen. Dazu zählen neben dem (übermäßigen) Vertrauen in das System der Kompetenzverlust und das Situationsbewusstsein sowie mit Letzterem auch die sogenannten "Out-of-the-loop-Effekte". Abschließend werden erste Forderungen an Eignungskriterien aufgestellt, die aufgrund der fortschreitenden Automatisierung, im Vergleich mit den bisherigen, an Bedeutung gewinnen.