Detailergebnis zu DOK-Nr. 73375
Alkoholkonsum im Radverkehr
Autoren |
S. Thissen |
---|---|
Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 64 (2018) Nr. 2, S. 106-111, 1 B, zahlr. Q
Eine Vielzahl von Studien beschäftigt sich mit sozialen, kognitiven, personellen und soziodemografischen Faktoren zur Vorhersage alkoholisierten Fahrens. Jedoch handelt es sich hierbei zumeist um Untersuchungen im motorisierten Straßenverkehr. Forschung zum Fahrradfahren fehlt in der Literatur weitestgehend. Daher untersucht die Studie ausgehend von der Theorie des geplanten Verhaltens den Einfluss der Einstellung, des Normenbewusstseins und der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle auf die Intention, nicht alkoholisiert Fahrrad zu fahren, sowie auf Trunkenheitsradfahrten. Dazu beantworteten 525 Personen Fragebögen zu dieser Theorie, zu ihrem Alkoholkonsum sowie zu verschiedenen mit Risikoverhaltensweisen in Zusammenhang stehenden Persönlichkeitseigenschaften. Die Ergebnisse sind teilweise konsistent zur Theorie des geplanten Verhaltens, nach der sich die Einstellung, das moralische Normenbewusstsein und die wahrgenommene Verhaltenskontrolle auf die Intention, nicht alkoholisiert Rad zu fahren, auswirkten. Trunkenheitsradfahrten wurden signifikant direkt durch die Einstellung und die wahrgenommene Verhaltenskontrolle, jedoch nicht durch die Intention vorhergesagt. Die angenommenen indirekten Effekte des injunktiven und des deskriptiven Normenbewusstseins wurden nicht gefunden. Die Diskussion befasst sich mit der Anwendbarkeit der Theorie auf Trunkenheitsradfahrten mit besonderer Berücksichtigung der einzelnen Wirkfaktoren, des Alkoholkonsums und deren Implikationen für Präventions- und Interventionsmaßnahmen zu Alkohol im nichtmotorisierten Straßenverkehr.