Detailergebnis zu DOK-Nr. 73435
Einsatz mediativer Elemente verbessert Prozesse der Verkehrsplanung
Autoren |
K. Bächli S. Studer |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Straße und Verkehr 104 (2018) Nr. 4, S. 29-33, 2 B
Verkehrsprojekte sind komplex und haben einen relevanten Einfluss auf die Mobilität, die Raumplanung und das gesellschaftliche Leben. Zielkonflikte sind vorprogrammiert, und es besteht das Risiko, dass Lösungen oft blockiert werden. Deshalb setzt sich eine Erkenntnis mehr und mehr durch: Die Partizipation der verschiedenen Akteure, insbesondere der Einbezug der Bevölkerung, muss ein integraler Bestandteil der Planung und Projektierung sein. Mit der gezielten Verwendung von Elementen des mediativen Handelns können Planungsprozesse verbessert und tragfähigere Lösungen gefunden werden. Heute prallen in Verkehrsplanungsprojekten oft viele gegensätzliche Interessen konfliktartig aufeinander. Umsichtig geführte Prozesse sind vor diesem Hintergrund ein zentraler Erfolgsfaktor für das Gelingen solcher Projekte. Dies beinhaltet die frühzeitige Partizipation der verschiedenen Akteure, insbesondere auch der Bevölkerung, in Planung und Projektierung. In unserem beruflichen Alltag haben wir die Erfahrung gemacht, dass die heutigen partizipativen Planungsprozesse oft stark defizitorientiert sind und primär danach fragen, was im heutigen Zustand nicht gut ist. Den Anspruchsgruppen werden tendenziell schnell Lösungen präsentiert. Partizipation bedeutet dann nur die Mitsprache an den präsentierten Lösungen oder verkommt gar zur reinen Information. In den Diskussionen prallen unterschiedliche Positionen aufeinander, was wiederum zu Abwehrreflexen auf der jeweils anderen Seite und letztendlich zu verhärteten Fronten führen kann.