Detailergebnis zu DOK-Nr. 76263
Schattenseite des E-Bike-Booms: Zahl der Schwerverunfallten steigt weiter an
Autoren |
R. Leeb |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straße und Verkehr 106 (2020) Nr. 10, S. 20-21, 1 B
Gemäß dem Bundesamt für Straßen (ASTRA) der Schweiz ist die Zahl der schwerverletzten E-Bike-Fahrenden im ersten Halbjahr 2020 von 148 auf 207 Personen angestiegen. Damit setzt sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fort. velosuisse relativiert jedoch die Zahlen und verweist auf den Rad-Boom: "Heruntergerechnet auf Personenkilometer ist das E-Biken keinesfalls unsicherer geworden", schreibt der Interessenverband der Radbranche in einer Mitteilung. Nun erhitzen sich die Gemüter an einer Helmpflicht für alle E-Bikes, wie es der Bundesrat vorschlägt. Im Schweizer Straßenverkehr setzt sich der langfristige Abwärtstrend bei den schwerverletzten Personen fort. Im ersten Halbjahr 2020 verletzten sich 1 614 Menschen im Straßenverkehr schwer, das sind weniger als in der ersten Hälfte der Vorjahre (2019: 1 687, 2018: 1 778). Einzig bei den E-Bike-Fahrenden ist eine negative Entwicklung festzustellen: Die Zahl der Schwerverletzten stieg im ersten Halbjahr 2020 von 148 auf 207 Personen an (+ 39,9 %). Häufigste Unfallursache ist die nicht angepasste Geschwindigkeit. Mehr als 20 % der Unfälle sind darauf zurückzuführen. In der Vorjahresperiode traf dies noch bei 8 % der schwerverletzten E-Bike-Fahrenden zu.