Detailergebnis zu DOK-Nr. 77878
Der "nüchtern-harte" und der "freundliche" Weg zu einer neuen klimaneutralen Mobilität
Autoren |
G. Prätorius |
---|---|
Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Verkehr und Technik 74 (2021) Nr. 11, S. 371-377, 38 Q
Im Beitrag galt es, zwei markante Entwicklungen zukünftiger Mobilität gedanklich zu verknüpfen. Erstens: In der Automobilindustrie gibt es ein starkes Bestreben, mit neuen digitalen Mobilitätsdiensten das automatisierte Fahren kundenorientiert als ein wesentliches neues Geschäftsfeld zu besetzen. Im Erfolgsfall kann sich damit die Automobilindustrie neben der Elektrifizierung mit einem weiteren strategischen Thema zukünftiger, klimaneutraler Mobilität etablieren. Einem daraus resultierenden Konkurrenzverhältnis zu den öffentlichen Verkehren wird im Hinblick auf die Gesamtsituation noch erstaunlich wenig Beachtung geschenkt. Zweitens werden daher verschiedene verkehrspolitische Steuerungswege diskutiert: ein "nüchtern-harter" und ein "freundlicher" Weg zu einer neuen Mobilität. Anhand ausgewählter Handlungsfelder kann gezeigt werden, dass mit der zweiten Variante gesellschaftliche Kosten vermieden werden können. Ein aktuelles Beispiel für ein ambitioniertes Reallabor für digitale Mobilitätslösungen ist Hamburg. In mehreren Teilprojekten sollen Lösungen gefunden werden, "kommunale Verkehrssysteme nachhaltiger, sicherer, komfortabler und zuverlässiger zu gestalten". Dazu gehören zum Beispiel unterschiedliche Varianten eines On-Demand-Shuttles, sogenannte Mikrodepots mit Lastenrädern für Warensendungen in der Innenstadt und zukünftig autonome Busse. Zum einen ist es das Zusammenbringen neuer Lösungen (Techniken und Dienste) mit den etablierten ÖV-Akteuren der Hamburger Hochbahn, zum anderen ist es die starke Beteiligungsorientierung, die die Erwartungen an das Reallabor auszeichnen.