Detailergebnis zu DOK-Nr. 77323
Kosten autonom fahrender Minibusse: Literaturanalyse ergänzt um Erfahrungen aus dem Betrieb eines Testprojektes und den Ergebnissen einer Expert:innenbefragung
Autoren |
M. Grote O. Röntgen |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Hamburg: Technische Universität Hamburg-Harburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, 2021, 75 S., 35 B, 5 T, zahlr. Q (ECTL Working Paper; 54). - Online-Ressource: verfügbar unter: http://www.tuhh.de/vpl
Im ländlichen Raum ist das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs nicht selten unbefriedigend. Mit der langsam voranschreitenden Entwicklung des autonomen Fahrens stellt sich die Frage, welches Einsparpotenzial Busse ohne Fahrer für die Schaffung neuer attraktiver Angebotsformen bieten. Mittels einer Literaturanalyse und einer zweistufigen Delphi-Umfrage, an der sich 36 Experten aus Verkehrsunternehmen, Fahrzeugindustrie, Verwaltung und Forschung beteiligten, konnten neue Erkenntnisse und Einschätzungen zu den Kosten autonomer Minibusse gewonnen werden. Hinzu kommen Erfahrungen aus dem Reallabor TaBuLa in Lauenburg/Elbe, in dem zwei automatisiert fahrende Busse als Ergänzung bestehender Buslinien eingesetzt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass an die Fahrzeuge des ÖPNV zugunsten der barrierefreien Nutzbarkeit und der besonderen Nutzungsintensität spezielle Anforderungen zu stellen sind, die gegenüber Taxis und privaten Pkw zu erhöhten Investitionskosten führen. Während für den Zeitpunkt der Marktreife - laut Experten zwischen 2025 und 2040 - konkrete Investitionskosten für autonom fahrende kleine Minibusse ermittelt werden können, bleibt es bei den unzähligen Betriebskostenparametern in den Umfragen bei Trends für die individuelle Kostenprognose. Deutlich wird jedoch, dass neben einer großen Ersparnis durch den Wegfall des Fahrpersonals viele Betriebskosten ansteigen könnten.