Detailergebnis zu DOK-Nr. 77750
NOx-Reduktion im Stadtgebiet von Herrenberg – Verkehrsuntersuchung und Maßnahmenumsetzung
Autoren |
T. Heine-Nims S. Khaleefa |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Straßenverkehrstechnik 66 (2022) Nr. 2, S. 109-115, 4 B, 5 T, 9 Q
Die täglichen Verkehrsbelastungen und Störungen im Verkehrsablauf in der Stadt Herrenberg führen zu problematischen Stickoxid-Grenzwert-Überschreitungen. Herrenberg ist daher von der Bundesregierung als Modellkommune für saubere Luft ausgewählt worden. Hauptziel ist es, die Stickoxid-Emissionen dauerhaft zu reduzieren. Hierzu wurden ein umfangreiches Maßnahmenbündel und ein GreenCityPlan erarbeitet. Diese sehen unter anderem eine Verstetigung des Verkehrsflusses im Stadtstraßennetz durch steuerungstechnische Maßnahmen an den Lichtsignalanlagen vor. Die Maßnahmenwirksamkeit wird in der Untersuchung mit einer mikroskopischen Verkehrsflusssimulation für das gesamte Vorzugsstraßennetz von Herrenberg nachgewiesen. Die Ergebnisse zeigen, dass im untersuchten Zeitbereich der Spitzenstunde am Abend große Potenziale zur NOx-Reduktion bestehen, welche jedoch in Abhängigkeit von der Koordinierungs- beziehungsweise Fahrgeschwindigkeit unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Schwerpunkt der derzeitigen Maßnahmenumsetzung ist ein integrierter Steuerungsansatz mit intelligenten, geschwindigkeits- und verkehrsabhängigen Lichtsignalsteuerungen. Stickoxid-Grenzwert-Überschreitungen sollen somit zukünftig wirksam vermieden werden. Zudem ist weiterführend angedacht, Umweltdaten in Form prognostizierter Luftschadstoffbelastungen in die zentralseitigen Strategien zur Verkehrssteuerung auf der Ebene des Verkehrsrechners einzubeziehen und lokal in den Lichtsignalsteuerungen umzusetzen.