Detailergebnis zu DOK-Nr. 80337
Massenbewegungsinformationssystem Rheinland-Pfalz (MABEIS)
Autoren |
F. Enzmann P. Süßer T. Hagge-Kubat A. Wehinger U. Schroeder |
---|---|
Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung 0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 0.12 Ingenieurberuf 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern |
Straßenverkehrstechnik 68 (2024) Nr. 3, S. 240-244, 5 B, zahlr. Q
Die BSVI – Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure e. V. verleiht alle zwei Jahre den "Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr" in den Kategorien "Baukultur", "Innovation/Digitalisierung" und in der Kategorie "Neue Mobilität". In der Ausgabe stellen die Nominierten und Preisträger aus der Kategorie "Innovation/Digitalisierung" ihre ausgezeichneten Projekte vor. Die Jury des Deutschen Ingenieurpreises Straße und Verkehr 2023 vergab in der Kategorie "Innovation/Digitalisierung" den Preis an das Forschungsprojekt MABEIS/System zur Entwicklung prozessabhängiger Gefahrenhinweiskarten gegenüber Massenbewegungen in Rheinland-Pfalz. Das MABEIS-Projekt ist ein Forschungsverbundprojekt zur Entwicklung von hochauflösenden Gefahrenhinweiskarten für unterschiedliche Arten von gravitativen Massenbewegungen in Rheinland-Pfalz. Gravitative Massenbewegungen verursachen regelmäßig Sachschäden an der Infrastruktur. Um diesen zu begegnen und präventive Maßnahmen zu initiieren, werden dabei in GIS-Systemen computergestützte Modellierungen und fernerkundliche Analysen durchgeführt, um besonders gefährdete Bereiche zu identifizieren. Ausgehend von diesen Informationen können diese Massenbewegungsprozesse besser verstanden, eingeschätzt und die Infrastrukturverläufe anschließend angepasst gesichert werden. Insgesamt stellt das Projekt somit einen substanziellen Beitrag zur Erhöhung der Resilienz gegenüber Geogefahren (auch im Hinblick auf den Klimawandel) dar und ist ein Beispiel für die direkte Überführung von Forschungsergebnissen in die Praxis. Rheinland-Pfalz weist als typisches Mittelgebirgsland mit seinen tief eingeschnittenen Flusstälern, wie dem Mittelrhein-, Mosel- oder Ahrtal sowie durch seine speziellen geologischen und morphologischen Verhältnisse eine hohe Disposition gegenüber gravitativen Massenbewegungen auf. Entsprechend ereignen sich zahlreiche Schadensfälle an Straßen und Bahnstrecken mit jährlich hohen wirtschaftlichen und zum Teil Personenschäden.